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   Bettina B襬: Leseproben
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Prolog

Schlagartig 榮ete sie die Augen. Irgendetwas hatte sie aus ihrem traumlosen Schlaf gerissen. Die vollkommene Dunkelheit irritierte sie. In ihr Schlafzimmer drang immer eine Lichtquelle. Sei es durch den schief eingesetzten T㴯ck oder durch die nicht ganz heruntergelassene Jalousie an ihrem Fenster. Doch dieser Raum war stockfinster. Wo war sie? Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie die Thanksgiving-Party bei den Wagners feierten. Sie wollte aufstehen. Mit Entsetzen stellte sie fest, dass ihr KⰥr auf ihre Befehle nicht reagierte. Verzweifelt versuchte sie, ihren Arm hochzuheben: ohne Erfolg. Vermutlich plagte sie wieder einer dieser schrecklichen Tr䵭e, in denen sie versuchte, vor jemandem wegzurennen, aber ihre Beine sich keinen Millimeter von der Stelle rⴥn. Heute schien ihr Albtraum allerdings noch schlimmer zu sein. Denn nicht nur die Beine verweigerten sich ihrem Befehl, sondern ihr gesamter KⰥr schien gegen sie zu rebellieren. Nur ihre Augen reagierten. Oder hatte sie diese gar nicht ge榮et? Diese gespenstische Finsternis, die sie umgab, lieߠsie hoffen, dass sie sich nur einbildete, ihre Augen w䲥n offen. Sie musste aus diesem Albtraum aufwachen, bevor sie die schiere Angst 岭annte. Das grelle Licht, das pl京ich von der Neonleuchte direkt 岠ihrem Kopf herunterstrahlte, lieߠsie aufblinzeln. Endlich nahm der Albtraum ein Ende. Sie bewegte ihren Kopf langsam nach links und dann nach rechts. Dieser Raum war ihr fremd.

Abermals versuchte sie, sich aufzusetzen. Doch es gelang ihr nicht. Sie hob ihren Kopf um wenige Zentimeter an und stellte fest, dass ihre Bewegungslosigkeit nicht durch Fesseln hervorgerufen wurde. Trotzdem war sie nicht in der Lage, ihren KⰥr auch nur einen Millimeter zu bewegen. Was ging hier vor?, fragte sie sich verzweifelt. Angst erf촥 ihren Geist. Der Gegenstand, auf dem sie lag, hatte Ĩnlichkeit mit einem Seziertisch, so wie man ihn im Obduktionsraum eines Rechtsmediziners vorfand. Ein Stahlgebilde mit glatter Oberfl䣨e und einer Art Wanne als Einbuchtung. Mutlos lieߠsie ihren Kopf in dessen Ausgangsposition zur릡llen. Der Aufprall auf die Stahlplatte entlockte ihr einen kurzen Aufschrei. Sie war erleichtert, ihre eigene Stimme zu h⥮, auch wenn es sich nur um einen erstickten Laut handelte. Ohne l䮧er zu z祲n, rief sie um Hilfe. Doch nichts tat sich. Sie lieߠeinige Minuten verstreichen, dann schrie sie erneut. Unerwartet h촥 sich der Raum wieder in Finsternis. Hatte jemand ihre Hilferufe gehⴿ Oder handelte es sich bei der Lichtquelle nur um einen Bewegungsmelder? Diese M笩chkeit konnte sie allerdings ausschlieߥn, denn sie befand sich ja in einem Zustand der Bewegungslosigkeit. Spielte jemand ein Spiel mit ihr? Auf derartige Scherze konnte sie allerdings verzichten. Doch sie war leider nicht Herr ihrer derzeitigen Lage. Was war nur in den letzten Stunden geschehen?, gr嬴e sie und strengte sich an, sich zu erinnern. Aber in ihrem Kopf waren alle Erinnerungen seit dem Tanz mit ihrem besten Freund wie ausgel㣨t. Noch einmal versuchte sie es mit einem "Hⴠmich denn niemand?" Und wie auf Kommando, ging das grelle Neonlicht wieder an. Als sie ihn l䣨elnd auf sich zukommen sah, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Jegliche Angst l㴥 sich unmittelbar in Luft auf.

Sie hatten ihr nur einen Streich gespielt. Doch sein zuversichtliches L䣨eln verwandelte sich kurz darauf in eine gr䳳liche Fratze. Sie sah ihm verst䮤nislos in seine blaugrauen Augen. Seit sie ihn kannte, fiel ihr zum ersten Mal auf, wie eiskalt und grausam diese Augen blicken konnten.

Kapitel 1

Sarah blickte sehns贩g aus ihrem K襮fenster. Ein weiterer nassgrauer Novembertag tr䥠ihre eben noch heitere Stimmung. Sie hasste diesen Monat, der zwar mit einem Feiertag begann, aber alles andere als erfreulich war. Nichts gegen die Toten, aber wenn man ganz ehrlich war, ging es doch in erster Linie gar nicht darum, der Toten zu gedenken. Es ging viel mehr darum, sich der eigenen Verwandtschaft von der besten Seite zu pr䳥ntieren und im Anschluss die Kassen der lokalen Gasth䵳er klingeln zu lassen. Obwohl sie den Tag an sich trostlos fand, zeigte sich das Wetter wie schon in den letzten Jahren von seiner allerbesten Seite. Ein traumhafter Sp䴨erbsttag, den man weit besser h䴴e nutzen kn. Denn meistens schlug das Wetter danach auf N䳳e, K䬴e und einen aschgrauen Himmel um. Oft blieb es dann auch fथn Rest des Novembers so, was Sarahs Gemனcht sonderlich zutr䧬ich war. Lustlos brachte sie ihre Kaffeemaschine in Gang, um ihr allmorgendlich lebensnotwendiges Heiߧetr䮫 aufzubr宮 Musste sie heute wirklich ins Pr䳩dium? Sie w䥠sich viel lieber in ihr kuschelig, warmes Bett zur뺩ehen und den Tag mit Nichtstun verstreichen lassen. Seit Wochen verschob sie ihre Akten nur von einer Ecke des Schreibtischs zur anderen. Ohne jeglichen Antrieb erledigte sie ihre Routinearbeiten. Eigentlich h䴴e sie vor Elan strotzen m㥮, denn vor nicht weniger als zwei Monaten wurde sie zur Hauptkommissarin bef⤥rt. Der Wermutstropfen, den diese durchaus willkommene Bef⤥rung mit sich brachte, war die Versetzung nach Krems in die Wachau. Im ersten Moment war Sarah 岠diesen Ortswechsel geschockt.

Ihre Arbeit in Bregenz gestaltete sich vielf䬴ig, und sie konnte von ihren erfahrenen Kollegen sehr viel lernen. Nat쩣h war ihr bewusst, dass sie nicht umhin kam, diesen Standortwechsel zu akzeptieren. Sie w䲥 in den n䣨sten Jahren einfach konsequent 岧angen worden, wenn es darum ging, die Karriereleiter h襲 zu klettern. Und das wollte und konnte sie sich nicht leisten. Sie hatte hart daf৥arbeitet und war eine sehr gut ausgebildete Polizistin. Allerdings verbesserte sich ihr Verh䬴nis zu ihrem Vorgesetzten Ferdinand Purtscher seit ihrem missgl봥n ersten Fall als Leiterin der Mordkommission in Frastanz nicht mehr. Und, wie nicht anders zu erwarten, wurde einer ihrer m䮮lichen Kollegen zum Hauptkommissar der Mordkommission im Bezirk Bregenz bef⤥rt. Zumindest hatte sich die Polizeidirektion fथn am besten geeigneten Beamten, nach ihr selbst nat쩣h, entschieden. Aus diesem Grund war sie ihnen nicht b㥬 nur ein wenig entt䵳cht. Doch der Leiter des Landeskriminalamtes setzte sich persch f೩e ein und beschaffte ihr die neue Herausforderung in Krems.

Kurze Zeit sp䴥r k䩧te sie ihre schEinliegerwohnung in Bregenz und machte sich Anfang September auf den Weg nach Spitz, einem kleinen D⦣hen, das sich inmitten des Wachauer Weinbaugebietes befand. Dort angekommen wollte sie als Erstes eine passende Wohnung f೩ch und ihren schwarz-weiߥn Border Collie finden. Fӡrah gab es fast nichts Schlimmeres, als allein in einen fremden Ort ziehen zu m㥮. Zuf䬬igerweise fand sie in einem der Immobilienplattformen im Internet ein entz륮des Winzerh䵳chen, welches den Anschein machte, zu ihr zu passen. Es war nicht gro߬ so um die 60 qm und mit alten Holzm⥬n und einem Parkettboden ausgestattet. Auߥrdem war im Wohnraum ein anheimelnder, offener Kamin eingebaut, in den sie sich sofort verliebte. Das H䵳chen stand in Hanglage mit einem herrlichen Blick 岠die gr宠Weinberge und die blaue Donau.

Wobei die sich bei der Besichtigung des Hauses mehr grau als blau zeigte. Auch das kleine G䲴chen eignete sich ausgezeichnet als Auslauf f੨ren verspielten Hund und lud im Sommer zu romantischen Grillabenden ein. Ihr Problem war nur, dass es ihr zurzeit noch an geeigneten Grillpartnern fehlte. Aber diese w䥮 sich sicherlich auch noch finden lassen. An stattlichen Wein- und Marillenbauern mangelte es in dieser Gegend schlie߬ich nicht. Zu guter Letzt handelte sie einen annehmbaren Preis fऩe Miete aus und unterschrieb den Vertrag 岠die n䣨sten zwei Jahre.

Es war ihr bewusst, dass sich ihr neues Leben auf dem Land sehr von ihrem lebhaften Stadtleben unterscheiden w䥮 Schon der Vergleich zwischen ihrer fr岥n schicken Landwohnung und ihrem jetzigen Hexenh䵳chen w䲥 f೩e noch vor Kurzem unvorstellbar gewesen. Aber speziell ihr Privatleben hatte sich seit ihrem Umzug erheblich ver䮤ert. In Bregenz verbrachte sie viele freie Abende in den etlichen Restaurants und Bars der Stadt und feierte mit Freunden ausgelassen bis in die sp䴥n Nachtstunden. Egal, ob ein arbeitsreicher Tag vor ihr lag, was aufgrund der doch vorhandenen Kriminalit䴳rate des ֦teren vorkommen konnte. Dieser ausgelassene Lebensstil bereitete Sarah Spa߬ und deshalb war sie sich nicht sicher, ob sie in diesem l䮤lichen Umfeld gl묩ch werden w䥮 Im Moment sprach alles dagegen, ausgenommen ihr neues kleines Zuhause. Ihr Arbeitstag gestaltete sich mehr oder weniger langweilig, und ihre Freizeit, die derzeit noch recht groߺ駠bemessen war, gab ihr nicht den notwendigen Ausgleich. Hier Freunde zu finden, war schwieriger, als sie angenommen hatte. Sie gestand sich aber auch ein, dass sie selbst noch nicht viel dazu beigetragen hatte. Von ihren Arbeitskollegen im Polizeipr䳩dium war sie die Vorgesetzte.

Keine gute Voraussetzung, mit ihr eine auߥrberufliche Freundschaft einzugehen. Aus ihrer eigenen perschen Erfahrung fⴥn solche Konstellationen meist sowieso nur zu Missverst䮤nissen und sp䴥ren Schwierigkeiten. Mit Kopfschmerzen dachte sie an ihren ersten Freund, der ebenfalls als Polizeibeamter arbeitete. Im Pr䳩dium kam ein dummer Spruch nach dem anderen, und zu Hause fanden sie durch ihren gemeinsamen Beruf zu wenig Abstand und diskutierten mehr oder weniger nur 岠die gerade aktuellen F䬬e. Deshalb schwor sie sich nach der Trennung, nie mehr eine Beziehung mit einem Polizisten einzugehen. Bei den restlichen Berufsgruppen war zwar das Problem der dummen Spr襠nicht gegeben, aber meistens konnten sie mit ihrem Beruf nichts anfangen. Vor allem die unregelm䟩gen Arbeitszeiten, speziell nachts, waren letztlich zu viel des Guten. Sie w䥠wohl noch l䮧er auf der Suche nach dem wahren Gl렳ein.

Als ihr Kaffee bereits kalt geworden und nach ihrem Geschmack nicht mehr genieߢar war, kehrte sie in die Gegenwart zur뮠Die Zeit, sich einen frischen zu br宬 reichte nicht aus, und so nahm sie stattdessen eine ausgiebige, heiߥ Dusche, die hoffentlich ihre tr堓timmung verbessern w䥮 Gerade als sie ihre Haare mit Shampoo einseifte, hⴥ sie ihr Mobiltelefon klingeln.

Das bl䥠Ding muss nat쩣h wieder genau zum falschen Zeitpunkt klingeln, dachte sie sich grimmig. Ver䲧ert kletterte sie 岠den Wannenrand, da aufgrund akuten Platzmangels die Badewanne als Dusche und Wanne herhalten musste. Nat쩣h befand sich ihr Telefon nicht, wie sonst immer, griffbereit auf der Ablage am Waschbecken, sondern lag immer noch neben der erkalteten Kaffeetasse in der K襮 Also patschte sie klitschnass und mit shampoonierten Haaren zur렩n die K襠und nahm das Telefonat an.

ᬠhier Berger!಩ef sie in den H⥲.
岧er, Sie sind schon wach?ૡm die Stimme einer ihrer neuen Kollegen von der Schutzpolizei viel zu laut durch den H⥲. Auf diese spr䥮 Witze zur fr宠Morgenstunde h䴴e sie gut und gerne verzichten kn. Aber wie es aussah, musste sie in Zukunft wohl mit dieser Art von Humor leben.
᳠liegt an?লagte sie kurz angebunden.
饠bekommen Arbeit, Frau Hauptkommissarin࡮twortete ihr Gespr䣨spartner keck.
峳 ich es Ihnen zuerst aus der Nase ziehen oder r륮
Sie freiwillig mit weiteren Informationen heraus?ॲwiderte sie noch etwas unfreundlicher.
鲠haben einen Toten aus der Donau gefischt. Er liegt im Jachthafen in Krems. Ich w䥠vorschlagen, Sie kommen direkt an den Tatort.꼢r>ᠷas sonst, Mayer?, unterbrach sie ihn, bevor er ihr noch weitere gute Ratschl䧥 erteilte. ⩧ens muss es sich bei dem Fundort des Toten nicht gezwungenermaߥn um den Tatort handelnࢥrichtigte Sarah ihn. 㨠bin in einer halben Stunde dort.ﰾ

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Kapitel 1

Er schlief tief und fest, als ihn das hartn䣫ige Klingeln seines Mobiltelefons abrupt aufweckte. Im ersten Moment wusste er gar nicht, was ihn so unvermutet wach werden lie߮ Er war mitten in der Tiefschlafphase, als dieses j䨥, unangenehm klingende Ger䵳ch direkt an sein Ohr drang. Sein Blick fiel auf seine Frau, die jedoch keinen Muckser machte. Sie schien von dem L䲭 nichts zu bemerken. Schnell wandte er sich um. Er tastete auf das Nachtk䳴chen neben dem Bett, griff nach seinem Handy und verlieߠrasch das Schlafzimmer.

Erst auߥr Hⷥite nahm er den Anruf entgegen und fl䥲te ein leises: "Ja?"
"Meier, da liegt ein Toter im Bach. Du musst sofort kommen", br촥 eine aufgeregte Stimme an sein Ohr.
"Bist du das, Fredi?", fragte Meier unsicher.
"Nat쩣h, wer denn sonst."
Na, wer denn sonst, dachte sich der Polizeiinspektor der hiesigen Gemeinde. Wer sonst wohl als Fredi Summer, der Gastwirt des "Goldenen Ochsen", w䥠mitten in der Nacht einen Toten auffinden, und das auch noch ausgerechnet in ihrem sonst so verschlafenen Dorf.
"Hast du den Notarzt informiert?", wollte Meier wissen.
"Nein, haben wir nicht. Der braucht keinen Arzt mehr. Der ist mausetot."
"Wer sind denn wir? Ist noch jemand bei dir?"
"Ja, Karl."

Erst jetzt warf Meier einen Blick auf seine Uhr. Es war zwei Uhr nachts. Was trieben Fredi und Karl um diese Zeit noch drauߥn?
"Wo seid ihr eigentlich?"
"Wir sind am Bachbett der Samina, direkt unterhalb des Gemeindeamtes", antwortete Fredi ihm.
"Und was macht ihr um diese Zeit noch dort?", lieߠOtto Meier nicht locker.
"Frag nicht lange. Komm einfach", entgegnete ihm Fredi genervt. Dann war es still am anderen Ende der Leitung. Summer hatte ihn einfach weggedr봮 Widerwillig schl津 er in seine Polizeiuniform. Seiner Frau hinterlieߠer eine kurze Nachricht und verschwand durch die Hintertऩrekt in die Garage. Kurze Zeit sp䴥r parkte er seinen bronzefarbenen Volvo vor dem Gemeindeamt. Einer der beiden M䮮er stand rauchend unter dem Vordach, um sich vor dem Nieselregen, der w䨲end der Fahrt hierher eingesetzt hatte, zu schꥮ. Der andere saߠzusammengekauert auf der Stiege und schien, trotz des Regens tief zu schlafen. Meier stieg aus seinem Wagen. Die angenehme W䲭e, die ihn vor Kurzem noch in seinem wohligen Bett umgeben hatte, wurde von einem nasskalten Windhauch verdr䮧t. Ohne sich lange mit Begr宧sfloskeln aufzuhalten, verlangte er von den beiden zu erfahren, wo sich der Tote befand. Fredi Summer deutete auf die Br륬 die 岠das Bachbett der Samina fⴥ.
"Direkt unter der Br률liegt er", murmelte Fredi.

Meier ignorierte den Regen, der immer st䲫er wurde, ging zur Br률und schaute 岠die Br䵮g. Im Wasser konnte er eine reglose Person ausmachen. Der KⰥr lag mit dem Gesicht nach unten. Mehr konnte er von hier oben nicht erkennen. Er lief zur렺u den beiden M䮮ern.
"Warum seid ihr euch so sicher, dass die Person tot ist?", hakte er nach.
"Weil ich unten war und sein Gesicht unter Wasser liegt. Wenn es sich nicht um ein fisch䨮liches Subjekt handelt, das durch Kiemen atmet, muss er wohl tot sein. Auߥrdem habe ich seinen Puls gef촮 Da war nichts, gar nichts mehr zu sp客, entgegnete ihm Fredi. Solch sarkastische Bemerkungen waren typisch fथn Gastwirt des Ochsen und meistens auch sehr am᮴, aber in dieser Situation alles andere als angebracht.
"Hast du etwas angefasst? Und was macht ihr zwei 岨aupt noch hier?"
"Nein, nat쩣h nicht. Ich bin doch ein Profi", lachte Fredi, als l䧥 nicht in unmittelbarer N䨥 eine Leiche, von der sie nicht wussten, wie und warum sie dort hingekommen war.
"Und zu deiner zweiten Frage. Schau dir Karl doch mal an. Der hat heute wieder einmal viel zu tief ins Glas geguckt. Da er der letzte Gast war und ich endlich zusperren wollte, habe ich angeboten, ihn nach Hause zu bringen. Er wohnt ja gleich um die Ecke. Als wir die Br률岱uerten, warf ich zuf䬬ig einen Blick nach unten, und da sah ich etwas Groߥs, Dunkles. Ich habe Karl hier auf die Stiege gesetzt und bin runter. Dann habe ich dich angerufen."

Meier nickte stumm, aber er war keineswegs zufrieden mit der Situation. In seinen ganzen dreiߩg Jahren im Polizeidienst war ihm hier in Frastanz kein derartiger Fall untergekommen. Nat쩣h hatten sie gelegentlich F䬬e von Raufereien unter der Dorfjugend. Auch geklaut wurde hin und wieder. Aber ein Toter im Bachbett der Samina war etwas Neues und Be䮧stigendes f੨n. Nicht, dass der Umstand zwangsl䵦ig auf einen Mord deutete. Genauso gut konnte es auch ein Unfall gewesen sein. Schon des ֦teren hatte er in der Zeitung von Leuten gelesen, die in betrunkenem Zustand nahe an einem Gew䳳er gestolpert und so ungl묩ch gest괠waren, dass sie mit dem Kopf ins Wasser fielen und dabei ohnm䣨tig wurden. Oder war es Selbstmord? Noch konnte nichts ausgeschlossen werden. Nur, wie sollte er jetzt weiter vorgehen? Nat쩣h hatte er damals in der Polizeischule gelernt, was in einem derartigen Fall zu tun war. Aber es war mitten in der Nacht. Sollte er nicht besser bis morgen fr෡rten und dann die notwendigen Stellen informieren? Jedenfalls musste er zuerst die beiden Nachtschw䲭er loswerden, bevor sie noch mehr Schaden am Tatort anrichten konnten.
"Gut, Fredi. Dann bring jetzt mal besser Karl nach Hause. Ich erledige das hier", sagte er bestimmt. "Und halte dich morgen zu meiner Verf宧. Ich ben䩧e ein Protokoll mit deiner Aussage", brachte Meier noch jene Worte an, die ihm aus den vielen Krimis, die er sich regelm䟩g im Fernsehen anschaute, so gel䵦ig waren. Vielleicht war ja jetzt der Moment gekommen, an dem er auf seine alten Tage noch vom Dorfpolizisten, der Strafzettel verteilte und zuweilen einen Streit schlichtete, zum Kommissar, der einen richtigen Fall zu l㥮 hatte, aufstieg.

Kapitel 2

Meier verlieߠden Tatort mit dem festen Entschluss, die notwendigen ĭter erst am Morgen zu verst䮤igen. Er w䥠um diese n䣨tliche Uhrzeit bei der Staatsanwaltschaft sowieso niemanden erreichen und der Mann war definitiv tot. Da die ⴬iche Polizeiinspektion in direkter N䨥 lag, ging er zu Fuߠund lieߠsein Auto vor dem Gemeindeamt stehen. Nach den Ereignissen dieser Nacht konnte er die frische Luft gut gebrauchen. In dem kleinen Polizei-Kab䵳chen, das direkt an das Bankgeb䵤e grenzte, hatten sie nebst der sp䲬ichen B數nrichtung noch ein wenig Platz f३ne Couch geschaffen. Diese stand sowohl f¥sucher als auch als Schlafst䴴e f¥reitschaftsdienste zur Verf宧. Letztere Nutzungsvariante wurde allerdings in der Regel selten in Anspruch genommen. M堬egte er sich auf das schmale Ding, und versuchte noch ein paar Stunden Schlaf zu finden.

Um kurz vor sieben Uhr morgens wachte er auf. V쬩g verspannt und unter qu䬥nden Schmerzen stand er auf. Die Couch war viel zu kurz und f೥inen sonst schon angeschlagenen R륮 keineswegs geeignet. Noch war er alleine, denn sein Kollege Altmann lieߠsich vor acht Uhr nie im Blicken. So blieb ihm gen室 Zeit, die aufgeschobenen Pflichten, die vor ihm standen, in Ruhe und ungestⴠzu erledigen. Im Kopf ging er noch einmal kurz durch, was zu tun war, wenn eine Person aufgefunden wurde, bei der ein Tod durch Fremdverschulden nicht auszuschlieߥn war. Zuallererst informierte er den Bereitschaftsbeamten der Staatsanwaltschaft in Feldkirch 岠den Fundort eines Toten. Dieser gab ihm die Anweisung, er solle an Ort und Stelle bleiben und dafӯrge tragen, dass kein Unbefugter den Tatort betrat. Der Beamte der Staatsanwaltschaft versicherte ihm, dass in Kꥠdie Spurensicherung und ein Gerichtsmediziner eintreffen w䥮. "Ach du Scheiߥ", schrie Meier, nachdem er den H⥲ aufgelegt hatte. Er war nicht ann䨥rnd an Ort und Stelle, um dafӯrge zu tragen, dass niemand unbefugt den Tatort betrat. Hektisch packte er seine Jacke und eilte zur렺um Gemeindeamt. Dort sah er schon von Weitem einige Schaulustige auf der Br률stehen, die auf den im Wasser liegenden KⰥr deuteten. Er rannte gerade so schnell, dass er keinen Infarkt bef㨴en musste.
"Los Leute, geht weiter. Das hier ist Sache der Polizei. Ihr versperrt nur den Weg und behindert unsere Arbeit", keuchte er, als er die Menge endlich erreichte.

Nur sehr langsam lieߥn sich die Dorfbewohner von ihm 岺eugen und machten sich auf, ihren Erledigungen nachzugehen. Wenige Minuten sp䴥r traf der Trupp der Spurensicherung ein. Zwei in weiߥn SpuSi-Anz宠gekleidete Beamte begannen, den Tatort mit rot-weiߥm Absperrband zu sichern. Ein Dritter machte Nahaufnahmen vom Toten und der gesamten Umgebung rund um ihn. Der vierte Beamte suchte nach Hinweisen, die auf die Ursache des Geschehens hindeuten konnten. Die Spurensicherung ging zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich nicht von einem T䵮gsdelikt aus. Nur der Gerichtsmediziner war in der Lage, ein m笩ches Fremdverschulden festzustellen, wusste Meier noch von seiner Zeit als Auszubildender. Prompt fuhr dieser mit seinem roten Sportwagen vor. Die Gehaltsstufen bei Gericht mussten wohl rasanter steigen, als jene bei der Polizei, dachte sich Meier grimmig. Aus dem Auto stieg ein gut aussehender Mittdreiߩger. Er kam direkt auf ihn zu und hielt ihm seine Hand entgegen. Misstrauisch nahm Meier sie entgegen. Auf diese gro߫otzigen Beamten aus der Stadt war er nicht sonderlich erpicht.
"Haben Sie die Leiche gefunden, Herr ?", wollte der junge Mediziner von ihm wissen.
"Meier. Polizeiinspektor Meier", antwortete er ihm k쮍
"Herr Polizeiinspektor Meier", wiederholte sein Gegen岮
"Nein, nicht ich habe ihn gefunden. Der Gastwirt von nebenan hat ihn entdeckt und mich sofort verst䮤igt."
Im selben Moment wusste Meier, dass seine Antwort nicht sonderlich gescheit gewesen war.
"Wann war das ungef䨲?"
Meier z祲te, kurz bevor er ihm die Wahrheit gestand.
"Es war zwei Uhr nachts, als ich den Anruf erhielt", stammelte er.
"Und warum bin ich erst jetzt gerufen worden? Herrgott noch mal! Wissen Sie denn nicht, wie viel wertvolle Zeit mittlerweile vergangen ist?"
Meier zuckte nur mit den Schultern. Der Gerichtsmediziner wandte sich w室 von ihm ab und stapfte mit einer dicken Tasche in der Hand zum Bachbett. Meier wartete geduldig auf der Br률und versuchte verzweifelt, alle weiteren Schaulustigen zu verscheuchen, was ihm nur schwerlich gelang. Wenn schon einmal etwas Besonderes im Dorf geschah, wollte jeder mehr gesehen haben als der andere, damit der Tratsch und Klatsch auch ja kein Ende nehmen konnte. Sogar der B祲meister musste durch den L䲭 aufmerksam geworden sein, denn er sah ihn am ge榮eten Fenster seines Dienstzimmers stehen. Als er Meier in der Menge entdeckte, rief er ihm zu: "Was ist denn los da unten?"
"Ein Toter wurde im Bachbett gefunden!", schrie ihm Meier zu.
"Ein Verkehrsunfall?"
"Nein."
"Was dann?"
"Wissen wir noch nicht."
"Einer aus dem Dorf?"
"Kann ich noch nicht sagen."
"Halt mich auf dem Laufenden!"

Er schloss das Fenster und verschwand wieder hinter dem dicken Vorhang des Amtszimmers. Entnervt rief Meier in der Polizeiinspektion an. Er weihte seinen Kollegen Altmann kurz in das Geschehen ein und befahl ihm, ihn unverz쩣h dabei zu unterstꥮ, die neugierige Meute im Griff zu behalten. Altmann war nahezu zwei Meter groߠund hatte einen im Fitnesscenter gest䨬ten und durchtrainierten KⰥr. Manchmal f㨴ete Meier, dass die N䨴e seiner Uniform platzen ken, so eng saߠsie. Kein Zweifel, dass er ihm hier eine groߥ Hilfe sein w䥮 Auߥrdem blieb ihm damit mehr Zeit, sich der Arbeit der Spurensicherung und des Gerichtsmediziners zu widmen. Er war schlie߬ich der zust䮤ige Polizeibeamte vor Ort und musste 岠s䭴liche Fakten und Hinweise informiert sein. Nicht, dass er von sich behaupten konnte, an Kriminalf䬬en auߥrhalb des Fernsehapparates sonderlich interessiert zu sein. Trotzdem begann ihm die Verantwortung, die er hier und jetzt zu tragen hatte, richtigen Spaߠzu bereiten. Diesen Fall w䥠er nicht mehr aus der Hand geben, soviel stand fest. Leider w䥠ihm sein junger Kollege dabei keine groߥ Hilfe sein. Der richtete n䭬ich seine Augen ab einer Minute vor Dienstschluss nur noch starr auf das Ziffernblatt der Uhr und z䨬te gemeinsam mit dem Sekundenzeiger die noch verbleibende Dienstzeit. Um Punkt f栕hr packte er seine Sachen, winkte ihm fr謩ch zu und verschwand durch die Tn Bereitschaftsdienst oder gar ܢerstunden war bei ihm nicht zu denken. Er hatte Wichtigeres zu tun, als seine Zeit im muffigen Dienstzimmer einer Polizeiinspektion zu vergeuden. Die allabendliche Mountainbike-Tour mit seinen Freunden wollte er auf keinen Fall vers䵭en. Doch sollte sich herausstellen, dass der junge Mann da unten im Bachbett eines unnat쩣hen Todes gestorben war, dann musste auch Altmann endlich mehr Einsatz in seinem Job zeigen. Ob ihm dadurch seine Freizeitgestaltung durcheinandergebracht wurde oder nicht, er w䥠als Leiter der Ermittlungen dafӯrge tragen. Mit geschwellter Brust begab er sich hinunter zum Tatort und 岬ieߠAltmann die Kontrolle 岠die sensationsl䥲nen Dorfbewohner.

"Wie heiߥn Sie eigentlich?", fragte er den Arzt, der sichtlich erschrak, als ihn Meier von hinten ansprach. "M㥮 Sie sich so von hinten anschleichen?", fuhr er ihn an. "Ich bin mitten in der Arbeit und kann es auf den Tod nicht ausstehen, so r堵nterbrochen zu werden. H欩chkeiten kn wir sp䴥r austauschen. Lassen Sie mich in Ruhe weiterarbeiten, und bel䳴igen Sie jemand anderen", fuhr er grob fort. Beleidigt ging Meier zu einem der Beamten der Spurensicherung.
"Und, schon irgendwelche Erkenntnisse?", fragte er freundlich.
"Nein", gab dieser knapp zur묠ging weiter seiner Arbeit nach und lieߠMeier einfach links liegen. Meier war es leid, von diesen Stadt-Heinis wie ein trotteliger Dorfpolizist behandelt zu werden.
"Schauen Sie mich gef䬬igst an, wenn ich mit Ihnen spreche und geben Sie mir eine ordentliche Antwort, Junge!", schrie er ihn an. "Oder soll ich mich bei Ihrem Vorgesetzten 岠Sie beschweren?"
ܢerrascht 岠die heftige Reaktion seines Kollegen blickte der junge Beamte auf.
"Sorry, Mann. War nicht so gemeint. Aber ich hasse es, im kalten Wasser herumstehen zu m㥮 und bereits zu wissen, dass wir nichts Brauchbares darin finden werden. Es ist immer dasselbe", berichtete er ihm nun etwas Gespr䣨iger. Meier nickte mit grimmigem Gesichtsausdruck. Dann wandte er sich von ihm ab und kletterte wieder hoch zur Br륮 Es blieb ihm nichts anderes ⩧. als abzuwarten, bis die Herrschaften ihre Arbeit erledigt hatten.
Eine Stunde sp䴥r kam der Krankenwagen. Der noch nicht identifizierte Leichnam wurde in einen Plastiksack gehoben und in die Gerichtsmedizin abtransportiert. Die vier Spurensicherungsbeamten und der Gerichtsmediziner beendeten vorerst ihre Arbeit.
"Ich heiߥ ⩧ens Peter Lackner und arbeite in der Pathologie des Landeskrankenhauses Feldkirch", wandte sich der Arzt freundlicher als zuvor an Meier. Er zog sich seine Wachshandschuhe von den Fingern und hielt Meier noch einmal die Hand zum Gruߠhin.
"Der junge Mann ist ziemlich schlimm zugerichtet. An seinen H䮤en und F宠sind deutlich starke Brandwunden zu erkennen. Wie er sich die zugezogen hat, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Auch nicht, woran er definitiv gestorben ist. Den Zeitpunkt des Todes w䥠ich auf zwei Uhr morgens sch䴺en, vielleicht etwas sp䴥r. Genaue Angaben kann ich aber auch dazu erst machen, wenn ich ihn mir auf dem Obduktionstisch unter die Lupe genommen habe. ܢrigens, er d津 so um die zwanzig Jahre alt gewesen sein."
"Glauben Sie, dass es sich um Mord handelt?", fragte Meier neugierig.
"Mit den jetzigen Erkenntnissen l䳳t sich das nicht ausschlieߥn, aber Sicherheit bekommen wir vermutlich nach der Autopsie. Muss ich Sie bez쩣h des Abschlussberichtes kontaktieren, oder gibt es bereits einen zust䮤igen Polizeihauptkommissar?"
Durch diese simple, un岬egte Frage war die Ann䨥rung zwischen den beiden bereits wieder verflogen.
"Nat쩣h bin ich Ihr Ansprechpartner. Dies ist meine Gemeinde. Ich bin hier der Polizeichef und deshalb ist dies auch mein Fall, verstanden?", machte er seinem Zorn Luft.
"Alles klar. Nichts f൮gut. Ich wollte nur sichergehen. Ich melde mich bei Ihnen, sobald der Obduktionsbericht zur Verf宧 steht."
Doch Meier hatte sich bereits von ihm abgewandt und schritt auf die Gruppe der Spurensicherer zu.
"Irgendetwas Brauchbares gefunden? Einen Ausweis, eine Brieftasche oder ein anderes Indiz, das uns Auskunft 岠seine Identit䴠gibt?", fragte er mit Nachdruck und Selbstbewusstsein in seiner Stimme. Alle vier sch䥬ten den Kopf.
"Na groߡrtig. Schicken Sie mir unverz쩣h die Bilder vom Tatort in die Polizeiinspektion und alles, was Sie sonst noch an verwertbarem Material gefunden haben. Und beeilen Sie sich!"
Er drehte sich j䨠um, damit sie das nicht mehr zu unterdr륮de Grinsen in seinem Gesicht nicht sehen konnten. Die verdutzten M䮮er lieߠer einfach stehen und war mit seinem gelungenen Abgang 䵟erst zufrieden.

Kapitel 3

Otto Meier feierte noch dieses Jahr seinen f浮df溩gsten Geburtstag. Er war immer noch ein stattlicher Mann, obwohl seine Gattin wiederholt betonte, dass er in den letzten Jahren um die H䥮 einiges an Umfang zugelegt hatte. Auch sein Haar b䥠von seiner urspr笩chen F쥠so manches ein und wurde zunehmend grauer. Doch er hatte mit all diesen Alterserscheinungen keine Probleme. Im Gegenteil, er f촥 sich immer wohler, je 䬴er er wurde. Was wollte ein Mann mehr, als von sich sagen zu kn, dass er in seinem Leben fast alles erreicht hatte, was er erreichen wollte. Um ehrlich zu sein, hatte ihn der berufliche Ehrgeiz nie so richtig gepackt. Bei ihm standen Familie und Freunde immer an erster Stelle. Einfluss und Geld fanden in seinem Leben keinen Platz. Mit f浮dzwanzig Jahren beendete er die Polizeischule und arbeitete seit nunmehr dreiߩg Jahren als Schutzpolizist in seiner Heimatgemeinde Frastanz. Gemeinsam mit seinem jungen Kollegen Altmann, der vor wenigen Monaten die Polizeischule mit Erfolg absolviert hatte, sorgte er im Dorf fҥcht und Ordnung. Kein allzu schwieriges Unterfangen, denn die Straftaten, die hierzulande begangen wurden, hielten sich bis dahin durchaus in Grenzen. Sie waren zwar in den letzten f栢is zehn Jahren um einige Prozentpunkte gestiegen, aber das lag im durchschnittlichen Rahmen. Mit Mord und Totschlag waren sie allerdings noch nie in Ber⵮g gekommen. Im Groߥn und Ganzen war er mit seinem Job durchaus zufrieden. Jeder kannte und respektierte ihn und er war im Dorf fast 岡ll gern gesehen. Sein gesamtes bisheriges Leben hatte er in dieser Gemeinde verbracht. Er war aktives Mitglied bei der Feuerwehr, spielte in der Blaskapelle die zweite Trompete und hatte auch in der Kirchengemeinde einiges an Mitspracherecht. Mit zwanzig Jahren lernte er Anita, seine Ehefrau kennen. Sie stammte ebenfalls aus Frastanz, und um das Familiengl렺u komplettieren, wurden ihnen zwei Kinder geschenkt. Da sie sich mit seinem kleinen Beamtengehalt keinen eigenen Grund und Boden leisten konnten, waren sie gezwungen, das Familienhaus seiner Eltern auszubauen. Anita war zu Beginn ihrer Ehe alles andere als begeistert von dieser Idee. Mittlerweile arrangierte sie sich aber l䮧st mit seinen Eltern, die sich wirklich bem䥮, sich nicht zu sehr in ihr Leben einzumischen. Ihr Haus befand sich nicht direkt im Dorf, sondern am Berg oberhalb der Kirche. In schneereichen Wintern war es zwar oft sehr m㡭, die steile Straߥ hinaufzukommen, aber vor einigen Jahren hatte er sich einen SUV mit Allradantrieb geg. Zudem wurden die ergiebigen Schneef䬬e von Jahr zu Jahr weniger. Und der umwerfende Blick auf den gesamten Walgau machte s䭴liche Unannehmlichkeiten wieder wett. Der wohl einzige Wermutstropfen in seinem Leben bestand darin, dass ihre beiden Kinder ihr Gl렩m Ausland gefunden hatten und sie die beiden deshalb nur sehr selten zu Gesicht bekamen. Er selbst hatte weniger damit zu k䭰fen, da er zufrieden war, solange es ihnen gut ging. Seine Frau Anita hingegen h䴴e es viel lieber gesehen, wenn zumindest eines der beiden Kinder im Dorf ein H䵳chen bes䟥 und mit ihren Enkelkindern dort wohnte. Aber das Schicksal wollte es eben anders. Obwohl Anita des ֦teren vorschlug, die beiden zu besuchen, weigerte er sich strikt. Er hatte bis jetzt erfolgreich zu vermeiden gewusst, in ein Flugzeug zu steigen. Und diesen Umstand w䥠er nicht mehr 䮤ern, auch wenn seine Frau wenigstens einmal in ihrem Leben gerne die weite Welt erkundet h䴴e. Ihm hingegen reichten die Berge, die herrlich frische Luft und die friedliche Umgebung. Nicht, dass er sonderlich sportlich gewesen w䲥. Er begn䥠sich damit, an Wochenenden kleinere Wanderungen zu unternehmen und anschlieߥnd ein groߥs Bier in einem schattigen Gastgarten zu genieߥn. Brauchte ein Mann wirklich noch mehr?

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Prolog

Dunkelheit und Stille waren seine st䮤igen Wegbegleiter. Nur wenn es unbedingt notwendig war, setzte er sich dem L䲭 und dem grellen Tageslicht der Welt da drauߥn aus. Er hatte die Einsamkeit, die ihn in seinen vier W䮤en umgaben in den letzten Jahren sch䴺en gelernt. Nichts konnte seine innere Ruhe, die er in den Stunden seiner Schaffenskraft empfand, tr宮 Sein gewohntes und mittlerweile so vertrautes Umfeld war von s䭴lichem L䲭 und Elend abgeschirmt. Und doch f촥 er sich noch lange nicht angekommen. Sein angestrebtes Ziel konnte nur mit viel Geduld und Ausdauer erreicht werden. Zudem war er Perfektionist und verabscheute jegliches Versagen. Seine Anh䮧erschaft wuchs zweifellos von Monat zu Monat, aber er war trotzdem bei Weitem noch nicht am Bestimmungsort seines Bestrebens angelangt. Auf diesem verrohten Planeten wimmelte es nur so von verwirrten und orientierungslosen Menschen, die nur darauf warteten, von ihm gedrillt und unterwiesen zu werden. Sie lechzten geradezu nach Antworten und hingen an seinen virtuellen Lippen wie die Motte am Licht. Er w䥠ihnen geben, was sie wollten und sie w䥮 ihm 岠kurz oder lang den gerechten Lohn f೥ine Dienste zur뺡hlen.

Er klappte seinen Laptop auf. Der Bildschirm erwachte nach einigen sich endlos anf쥮den Sekunden zum Leben. Die Oberfl䣨e des sozialen Netzwerkes Fredboard poppte auf. Jene Schnittstelle, die er fast ausschlie߬ich als seinen Kontakt zur Auߥnwelt nutzte. Dieses unglaubliche Instrument der Manipulation wurde ihm, seit er es per Zufall im Internet entdeckte, ein sehr guter Freund. Ohne Fredboard h䴴e er zweifellos nicht das erreicht, was ihm bis heute nur mithilfe dieses Instruments gelungen war. Und trotzdem konnte er sich immer noch nicht siegesbewusst auf die Schulter klopfen. Er hatte noch einen weiten Weg vor sich. Der laute Piepton, welcher ihm einen eventuellen neuen Anh䮧er ank䩧te, riss ihn aus seinen euphorischen Gedanken. Er l䣨elte. Keine Minute sp䴥r meldete sich der neue Schꬩng persch auf seiner Pinnwand. Er wollte seinen Rat, wie schon vor ihm duzende andere auch. Diesen sollte er bekommen. Gratis und ohne jede finanzielle Verg宧. Bei der ersten Konsultation war er seit Beginn seiner T䴩gkeiten im Netz kulant und freiz駮 Diese Taktik hatte sich bew䨲t und aus diesem Grund behielt er sie auch weiterhin bei. Erst wenn er 岺eugt war, dass er sich dem neuen Anh䮧er sicher sein konnte, begann er einen finanziellen Anspruch f೥ine Hilfe einzufordern. In der Regel nicht in Form von materieller Unterst굮g, auߥr er war knapp bei Kasse, was bei seinem Lebenswandel nicht oft zutraf. Es war ihm viel mehr daran gelegen, die dunkle Seele seiner Fans herauszufordern. Er lechzte danach, sie an die Grenze des Vorstellbaren zu treiben. Wie weit w䥠der Einzelne wirklich gehen, um seine innere Unzufriedenheit zu besiegen und seinen Seelenfrieden zu finden? Die Seele des Menschen war schwach und grausam, auch wenn viele Psychiater und anderweitig vermeintliches Fachpersonal versuchten, der Welt vorzugaukeln, dass das Gegenteil zutraf. Die vielen Wiederholungst䴥r, die kaum auf freiem Fuߠerneut straff䬬ig wurden, ignorierten sie einfach. Er w䥠der Welt beweisen, dass er mit seiner Einsch䴺ung des menschlichen Charakters im Recht war. Die Kunst des Manipulierens war dabei sein grﴥr Trumpf.

Schnell tippte er eine nꬩche und einfach umsetzbare Antwort auf die soeben eingegangene Anfrage ein. Sie war kurz aber pr亩se. Wenn der neue Anw䲴er seiner Gunst nur 岠eine Spur Intelligenz verf䥬 w䥠er die gestellte Aufgabe ohne gr⥲e Probleme l㥮. Wenn nicht, w䲥 er f೥inen illustren Kreis sowieso nicht geeignet. Wie lange w䥠es wohl dauern, bis das j糴e Mitglied seiner Fangemeinde die n䣨ste und bedeutende Stufe seiner Hilfe in Anspruch nahm?

Kapitel 1

Johannes stand gelangweilt auf der Br률und beobachtete die zahlreichen Fische, die im Fluss nach den Brotkr嬮 schnappten, die er ihnen in regelm䟩gen Abst䮤en zuwarf. Wieder einer dieser nicht enden wollenden, ereignislosen Sonntage. Wenn nur schon Montag w䲥, dachte er sich. Dann w䥠er wenigstens nicht hier alleine herumlungern m㥮, um seine trostlose Freizeit endlich hinter sich zu bringen. Die Tage im Baren diesen j䭭erlichen Sonntagen bei Weitem vorzuziehen. Er hasste das Wochenende. Wahrscheinlich war er der einzige Mensch auf dieser gottverdammten Welt, der so dachte. Seit Rosi ihn verlassen hatte, war nichts mehr so, wie es einmal war. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie ihr aufgeschlossenes Wesen ihn vor einem Jahr behutsam aus seinem Schneckenhaus herauskriechen lie߮ Aber ihre Bem宧en w䨲ten nicht lange. Schon nach kurzer Zeit wurde ihr fad und sie langweilte sich in seiner Gegenwart. Im fehlte einfach der Antrieb und die Kraft, mit ihr etwas Sch und Aufregendes zu unternehmen. Nach allem, was ihm in der Zeit vor ihrem Kennenlernen widerfahren war, gen䥠es ihm, sie in seiner N䨥 zu wissen. Er schaffte es nicht, 岠seinen eigenen Schatten zu springen, obwohl es ihm nicht entgangen war, wie sehr sie darunter litt. Warum, verstand er bis heute nicht. Seine andauernde ܢellaunigkeit und depressiven Phasen machten sie m嬠hatte sie ihm als Erkl䲵ng aufgetischt. Sie wollte einfach nur Leben und konnte es nicht l䮧er ertragen, von ihm in die Tiefe gezogen zu werden. Und dann geschah, was geschehen musste. Von einem Tag auf den anderen packte sie ihre Sachen und verschwand. F੭mer machte sie ihm unmissverst䮤lich klar, was sie mit den Worten best䲫te, dass er nicht nach ihr suchen und sie schon gar nicht telefonisch kontaktieren solle. Sie hatte definitiv genug von ihm. Vermutlich war er einfach dazu bestimmt, als Eigenbr䬥r und Sonderling sein Dasein zu fristen.

Als das gesamte Brot aufgebraucht war, und sich die Fische bereits in alle Himmelsrichtungen davon gemacht hatten, verlieߠauch Johannes die Br률und machte sich auf den Weg in seine leere, 䥠Wohnung. Nachdem er wieder Single war, hielt ihn im kleinen Apartment, das er gemeinsam mit Rosi eingerichtet hatte, nichts mehr. Um ein Haar h䴴e er die verkehrte Richtung eingeschlagen und den Bus in den falschen Stadtteil genommen. Bevor die automatischen T宠geschlossen wurden, konnte er gerade noch aussteigen und sich schnurstracks auf den korrekten Weg machen. Zu Hause angekommen warf er sich genervt auf seine abgewetzte Couch und schaltete den Fernseher mit dem Wissen ein, dass in den ihm zur Verf宧 stehenden Programmen nichts Interessantes lief. Aber immer noch besser, sich durch die verschiedenen Programme zu zappen, als gar nichts zu tun. Wie viele Stunden musste er noch in dieser Stellung verharren, bis er endlich ohne schlechtes Gewissen schlafen gehen konnte? F栥ndlose Stunden!
"Na du Penner. Sitzt du schon wieder wie ein geschlagener Hund vor der Glotze?"
Johannes blickte in die Richtung, von wo er die Stimme vernahm. Wie immer klang sie unfreundlich, aber er war nichts anderes gewohnt.
"Lass mich doch in Ruhe", fl䥲te er m宍
"Niemals ?", hauchte ihm die Stimme direkt ins Ohr.
Johannes konnte den feuchten Atem regelrecht sp宮 Die damit verbundene starke Erregung lieߠihm an den Armen eine G䮳ehaut aufziehen. Er fr㴥lte und fing leicht zu zittern an. Sein h䭩sches Lachen drang laut an ihn heran. Verzweifelt hielt er sich seine Ohren mit den H䮤en zu und presste seine Augen fest zusammen. Er wollte nichts mehr h⥮ und nichts mehr sehen. Wann w䥠dieser Albtraum endlich zu Ende gehen?
"Verschwinde!", schrie er hysterisch in den Raum.

Johannes konnte sich noch gut daran erinnern, als er ihn zum ersten Mal mit seiner Gegenwart bel䳴igte. Wie gerade jetzt stand er l䳳ig mit 岠der Brust verschr䮫ten Armen im T⡨men. Obwohl Johannes die Gestalt nur sehr verzerrt wahrnahm, 䨮lich dem Schwarz-Wei߭Bild eines flimmernden Fernsehers, wusste er sofort, dass es sich um seinen toten Bruder handelte. Nat쩣h war ihm damals klar, dass er halluzinierte, aber auch nachdem er mehrmals seine Augen mit den H䮤en wach zu reiben versuchte, war das Ergebnis dasselbe. Die Gestalt, die unver䮤ert vor seinen Augen auftauchte, war definitiv Christoph, sein vor drei Jahren auf tragische Weise verungl봥 Bruder.

Es geschah w䨲end eines Segelt⮳ in Kroatien, den sie seit langer Zeit j䨲lich gemeinsam unternommen hatten. An dem besagten Tag war Sturm angesagt, aber sie wollten trotzdem hinausfahren. So schlimm konnte es nicht werden. Sie waren beide 䵟erst erfahrene Segler und sie liebten es, wenn die See etwas rauer war. Doch die Wellen brachen st䲫er, als das Boot bew䬴igte. Johannes 岮ahm das Steuer, w䨲end Christoph das Vorsegel einholte. Eine riesige Welle 岳chwappte das Boot und es stand kurz davor, umzukippen. Nur aufgrund der schnellen Reaktion des Steuermannes war ein Kentern gerade noch zu verhindern. Jedoch, nachdem das Segelschiff seine waagrechte Position wieder eingenommen hatte, war von Christoph nichts mehr zu sehen. Johannes fuhr ein Mann-岭Bord-Man楲 nach dem anderen, aber von seinem Bruder fehlte jede Spur. Er wurde nie gefunden. Bis heute gab sich Johannes die Schuld fऩeses Ungl뮠Er war der 䬴ere der beiden und er allein trug die Verantwortung. Sie h䴴en die Warnung der Hafenmeisterei damals nicht unter den Tisch kehren d楮, dann w䲥 sein j祲er Bruder jetzt noch am Leben. Seit dieser Geschichte fand er nur mehr wenig Schlaf und verlor mehr als zehn Kilo seines Gewichts. Er konnte beinahe als hager bezeichnet werden und sein Gesichtsteint wirkte alles andere als gesund. Nicht, dass er schlecht ausgesehen h䴴e, er war immer noch ein attraktiver Mann, aber die Lebensenergie war nahezu vollst䮤ig aus seinem KⰥr gewichen. Dass seine Eltern den Kontakt zu ihm v쬩g abgebrochen hatten, nagte zus䴺lich an ihm. Er unterhielt bis zum Zeitpunkt des Unfalls ein gutes Verh䬴nis mit ihnen. Auch mit der Tatsache, dass Christoph seit seiner Geburt ihm gegen岠bevorzugt wurde, konnte Johannes gut leben. Doch nach dem Tod seines j祲en Bruders wurde alles anders. Seine Mutter konnte ihm nicht einmal mehr ins Gesicht sehen und sein Vater verschwand jedes Mal in seiner Werkstatt, wenn er sie besuchte. Nach ein paar Monaten gab er auf. Seither hatte er sich nicht mehr bei ihnen gemeldet. Das Kapitel Familie war f੨n endg䩧 abgeschlossen. Auߥr seinem Bruder nat쩣h, der ihn partout nicht loslassen wollte.

Die erste Begegnung mit seinem toten Bruder lieߠJohannes freilich nicht in Ruhe. Mehr noch, sie beunruhigte ihn aufs ĵߥrste. War dies das erste Anzeichen zum Wahnsinn? Seine intensiven Recherchen im Internet ergaben, dass Personen, die in jungen Jahren schwer traumatisiert wurden, in manchen F䬬en die sogenannte multiple Perschkeit entwickelten. Es hieߠweiter, dass die Betroffenen auf diese Weise Abstand zu den schrecklichen Ereignissen, die sie durchstehen mussten, gewinnen konnten. Seit nunmehr zwei Jahren besuchte Christoph ihn regelm䟩g und machte ihm die H쬥 hei߬ dass er endlich sein Leben wieder in den Griff bekommen musste. Aber wie sollte er jemals wieder ein normales Leben f⥮ kn, wenn zwei Menschen in seinem Gehirn das Sagen hatten?

Kapitel 2

Das laute Ger䵳ch neben Peters Kopf beendete abrupt seine Nachtruhe. Sein Sch䤥l brummte. Waren doch zu viele Bier gestern Nacht, dachte er sich ern败rnd. Er griff zu seinem Mobiltelefon, um dem nervenden Klingelton endlich ein Ende zu setzen.
"Hey Alter. Auch schon wach?", fragte ihn eine Stimme, die ihm sehr vertraut war.
"Was heiߴ hier schon. Ich h䴴e noch eine Runde weitergepennt, wenn du mich nicht in aller Herrgottsfr堭it diesem H쬥nl䲭 aus dem Schlaf gerissen h䴴est", knurrte Peter in den H⥲.
"Es ist bereits Nachmittag, du Hirsch. Und falls du?s vergessen haben solltest, waren wir zum Tennis verabredet", erinnerte ihn J祮, sein bester Freund seit ihrer fr宠Kindheit.
Ach du liebe Scheiߥ, das hatte er v쬩g vergessen. Bei seinen vielen privaten Terminen, kein Wunder. Er war wie ein Getriebener, hielt es kaum zwei Stunden alleine in seiner Wohnung aus und f촥 sich nur in Gesellschaft mit seinen Freunden wirklich wohl. Und davon hatte er gen室. Die Natur hatte es gut mit ihm gemeint. Groߠgewachsen und mit einem athletischen KⰥr ausgestattet war er schon in seiner Kindheit ein beliebter Spielgef䨲te. Sp䴥r entwickelte er sich zudem noch zu einem gut aussehenden jungen Mann, auf den die M䤣hen scharenweise flogen. Seine aschblonden Haare trug er immer etwas zu lang, was sein Aussehen etwas spitzb鳣h und alles andere als ernsthaft erscheinen lie߮ Die symmetrischen, feinen Gesichtsz堵nd die makellose Haut, die keine Spuren pubert䲥r Akne aufwies, wirkten vielleicht auf den ersten Blick etwas feminin, aber schadeten seiner Attraktivit䴠keinesfalls. Peter war ein 䵟erst h㣨er Mann und er wusste diesen Vorteil auch f೩ch auszunutzen. Zudem trugen seine unkomplizierte und offene Art ebenfalls dazu bei, dass es f੨n ein Leichtes war, Menschen f೩ch zu gewinnen. Vermutlich hatte er sich deshalb vor vier Jahren zu einem Studium der Psychologie entschieden. Wenngleich zuh⥮ nicht zu seinen St䲫en z䨬te, konnte er eine Person ausgezeichnet motivieren, ohne sie dabei zu manipulieren. Peter sah in jedem Menschen in erster Linie das Gute und war 岺eugt davon, dass jemand nur durch falsche Einfl㥠schlimme Taten begehen konnte. Er liebte die Arbeit mit Menschen und konnte sich ein anderes berufliches Bet䴩gungsfeld nicht vorstellen, auߥr vielleicht einer sportlichen Profikarriere. Er spielte leidenschaftlich gern Tennis. Aber um wirklich seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, hatte er vermutlich doch zu wenig Biss und Ausdauer. Auߥrdem h䴴en ihm seine Eltern diese Spielerei sowieso nie finanziert. Sie waren bereits mit der Wahl seines Studienfaches alles andere als begeistert und nannten es eine brotlose Kunst. Peter war zwar ihr einziges Kind, aber sie hatten ihre Prinzipien und folgten klaren Regeln. Der Junge sollte einen richtigen Beruf erlernen, war eine davon. Was dabei richtig oder falsch war, entschieden sie. Seine Eltern lieߥn sich von seinem Charme nicht einwickeln. Sie hatten ihm schon frඥrmittelt, dass attraktiv zu sein allein im Leben nicht ausreichte. Harte Arbeit und Disziplin fⴥn schlussendlich zum Erfolg. Vielleicht weil seine Mutter ihn sehr sp䴠zur Welt brachte, waren sie stets streng und unnachgiebig ihm gegen岮 Aber dieses eine Mal hatte Peter sich trotzdem durchgesetzt und darauf bestanden, entweder diesen Studiengang zu absolvieren oder ins Ausland zu gehen. Nach Langem hin und her gaben sie dann endlich klein bei, da sie ihren Sohn doch nicht an die groߥ weite Welt verlieren wollten. Ob er diesen Schritt allerdings wirklich durchgezogen h䴴e, war er sich nicht so sicher.

Obwohl er 岨aupt keine Lust hatte, sich in seinem derzeitigen Zustand kⰥrlich zu verausgaben, versprach er seinem langj䨲igen Gef䨲ten, in einer halben Stunde am Tennisplatz zu erscheinen. Immer noch besser mit einem Kater Sport zu treiben, als den ganzen restlichen Nachmittag alleine in seiner Wohnung herumzuh䮧en. Auߥrdem tat ihm die frische Luft sicherlich gut, bevor er sich heute Abend zu einem Stelldichein mit Rosalie traf, von dem er sich so einiges erwartete. Erst gestern lernten sie sich kennen und er war auf Anhieb ganz begeistert von ihr. Sie verf䥠岠extrem viel Pfiff und Elan und ihre wohlgeformten weiblichen Proportionen reizten ihn sehr, um ganz ehrlich zu sein. Zudem war sie unterhaltsam und ausnehmend h㣨. Mit ihren graublauen Augen und den dunklen Haaren, die ihr wie eine Kaskade wilder Locken 岠den R륮 fielen, schaute sie beinahe ein wenig unanst䮤ig aus. Doch ihre feingliedrigen Gesichtsz堭achten diese etwaige Anr詧keit wieder wett. Er hatte sofort einen Narren an ihr gefressen. Mann, was hatten sie beide gelacht. Noch nie hatte er sich mit einer Frau so auf Anhieb und ohne Hintergedanken gut verstanden. Er war kein Kind von Traurigkeit und wusste seine Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht sehr wohl einzusetzen. Schon sehr fr૯nnte er seine ersten sexuellen Erfahrungen machen. Seine Freunde beneideten ihn f⭬ich um diese Gabe, jede Frau um den Finger zu wickeln. Aber mit der Zeit langweilten ihn die One-Night-Stands, die jedes Mal damit endeten, dass er sich am n䣨sten Morgen verstohlen aus der fremden Wohnung schlich. Mit Rosalie schien es allerdings ganz anders zu sein. Sex stand nicht an erster Stelle. Im Gegenteil, er wollte es langsam angehen und ihnen beiden Zeit lassen. Aber sollte es sich trotzdem ergeben, w䥠er sie auf keinen Fall abweisen. Nat쩣h verbrachten sie noch nicht viel Zeit miteinander, aber in ihrer Gegenwart f촥 er sich wie ausgewechselt. Er hatte nicht das Bed殩s sie vollzuquatschen, wie es sonst seine Art war. Er lauschte gebannt ihren Ausf⵮gen und Erz䨬ungen, die sie derart humorvoll in Worte fasste, dass er gar nicht mehr aufh⥮ konnte zu lachen. Wenn der heutige Abend nur einigermaߥn so verlaufen w䥬 wie er es sich ausmalte, dann konnte einer l䮧eren Beziehung eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Kapitel 3

Bestens gelaunt verlieߠPeter eine halbe Stunde sp䴥r sein Apartment. Zwar immer noch mit einem Brummsch䤥l, aber die kalte Dusche konnte das stetige H䭭ern in seinem Kopf etwas mildern. Er war eben eine Frohnatur und lieߠsich nur wegen ein bisschen Kopfschmerzen, die er sich zudem selbst zuzuschreiben hatte, nicht den Spaߠverderben. Nach den ersten Stufen auf dem Weg nach unten vernahm er einen lauten Knall, gefolgt von einem derben Plumps. Peter blieb stehen. Die unangenehmen Ger䵳che schienen direkt von seinem Stockwerk zu kommen. War in seiner Wohnung etwas explodiert? Den Gasherd hatte er mit Sicherheit heute noch nicht eingeschaltet, und sonst war er bis jetzt auch nur im Badezimmer zugange. Trotzdem lieߠihm dieser ungew讬iche Laut keine Ruhe, er musste der Sache nachgehen. Also ging er zur렵nd inspizierte sein Apartment. Auf die paar Minuten w䥠es nicht ankommen. Doch da war nichts. Aus seiner Wohnung kam der laute Knall schon mal nicht. Konnte somit nur sein Nachbar der Verursacher sein. Mit dem jungen Mann von gegen岠war Peter nicht sonderlich vertraut, im Gegenteil, sie kannten sich kaum. Der Gentleman von nebenan benahm sich immer etwas reserviert und gr䥠nur sp䲬ich. Brachte er zur Abwechslung doch einen Ton aus seinem Mund, wagte er es nicht, ihm direkt ins Gesicht zu blicken. Komischer Typ, aber Peter wollte trotzdem sichergehen, dass alles in Ordnung war. Bevor er anklopfte, horchte er an der T젡ber drinnen schien alles mucksm䵳chenstill zu sein.
"Alles Okay bei dir?", schrie er durch die Tr nahm es mit den H欩chkeitsformeln nicht so genau und sprach in der Regel alle mit dem perschen "du" an.
Keine Antwort. Die Ger䵳che mussten wohl eine Sinnest䵳chung gewesen sein, aber bei den Nachwehen seines gestrigen Rausches, mit denen er immer noch zu k䭰fen hatte, war das kein Wunder. Einen letzten Versuch wollte er doch noch unternehmen, b봥 sich und warf einen Blick durchs Schl㥬loch. Viel war nicht zu erkennen, doch glaubte er, etwas oder jemanden auf dem Fuߢoden liegen zu sehen. Die Umrisse deuteten auf eine menschliche Gestalt hin, jedoch mit Gewissheit konnte er dies nicht beschw⥮. Dennoch musste er etwas tun. Diesmal pochte er kr䦴iger an die T
"Brauchst du Hilfe?", versuchte er es erneut, aber auch jetzt kam kein Laut von innen. Er b봥 sich hinunter und sp䨴e noch einmal durchs Schl㥬loch. Die Lage des auf dem Boden liegenden Objekts hatte sich nicht ver䮤ert. Wenn er doch nur w㴥, was sich auf dem Boden befand. Vielleicht war es ja auch nur ein gebrauchtes Handtuch oder Ĩnliches. Er hatte keine Ahnung, deshalb blieb ihm nichts anderes ⩧, als der Sache nachzugehen. Entschlossen rannte Peter in den ersten Stock und klingelte an der Wohnungstथs Hausmeisters. Der war in der Lage mit seinem Generalschl㥬 die Wohnung zu 榮en. Er wollte sichergehen, dass alles in bester Ordnung war, und beruhigt seinen Weg zum Tennisplatz fortf⥮. Zur렩m vierten Stock z봥 der Hausmeister seinen Schl㥬 und 榮ete die Tີm Apartment seines Nachbarn, dessen Namen ihm nicht einmal gel䵦ig war. Peter sp䨴e vorsichtig ins Innere der Wohnung, so als ob er einem Einbrecher auf der Spur w䲥. Im Flur war es dunkel, deshalb konnte er aufgrund der unterschiedlichen Lichtverh䬴nisse nicht sofort etwas erkennen. Blinzelnd ging er weiter und da lag er, sein Nachbar, in einer Lache voller Blut. Peter st괥 ohne darauf R볩cht zu nehmen eventuelle Spuren zu verwischen auf den Mann zu. Er tastete nach seinem Puls. In diesem Moment war er froh, den Erste-Hilfe-Kurs, den die Uni j䨲lich gratis abhielt, absolviert zu haben.
"Er lebt! Rufen Sie sofort einen Krankenwagen", wies er den Hausmeister aufgeregt an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er mit seinen Schuhen mitten in der Blutlache seines Nachbarn stand. Ein metallischer unangenehmer Geruch stieg ihm in die Nase. Verunsichert, was er als N䣨stes tun sollte, warf er einen Blick nach hinten in Richtung des Hausmeisters, der gerade dabei war, den Notarzt zu verst䮤igen.
"Die sind schon unterwegs", rief dieser ihm zuversichtlich zu.
"Toll, wenigstens etwas. Und was mach ich jetzt", dachte Peter sich. Die Waffe, die neben dem reglosen KⰥr lag, fiel ihm in seiner Aufregung erst jetzt auf. Um ein Haar h䴴e er sich nach ihr geb봬 aber noch rechtzeitig viel ihm wieder ein, dass er vermutlich schon genug Spuren verwischt hatte.
"Informieren Sie bitte auch die Polizei", forderte Peter den Hausmeister nochmals auf. "Hier scheint etwas wirklich Schlimmes passiert zu sein."
Der nickte und w䨬te die Kurzwahl des Polizeinotrufes. In diesem Moment fing Peters Mobiltelefon zu klingeln an. Er hob schnell ab.
"Alter, wo bleibst du denn? Ich warte schon seit einer Ewigkeit auf Dich", hⴥ er seinen Freund durch den H⥲ Er klang angepisst.
"Ich stehe inmitten einer Blutlache im Apartment meines Nachbarn", antwortete Peter br뮍
"Scherzkeks, was. Wenn dir keine bessere Ausrede einf䬬t ?", kommentierte er die Antwort von Peter genervt. Dieser war nicht im Entferntesten in der Stimmung sich die Ver䲧erung seines Freundes noch l䮧er anzuh⥮ und dr봥 ihn einfach weg.
Endlich hⴥ Peter die Sirenen, die immer lauter wurden und noch bevor er noch irgendetwas tun konnte, sprang bereits das Notarztpersonal die Treppe in den vierten Stock herauf und betrat den Raum. Sie schupsten ihn unsanft zur Seite und befahlen ihm, die Wohnung zu verlassen. Peter tat wie ihm aufgetragen und stapfte mit seinen blutverschmierten Schuhen durch den Flur zur Eingangstr konnte gerade noch h⥮, wie einer der Not䲺te von sich gab: "Was ist das denn f३ne Sauerei hier?" Drauߥn wartete bereits die Polizei. Sie unterhielten sich mit dem Hausmeister, der aufgeregt in seine Richtung zeigte. Einer der Beamten l㴥 sich von der kleinen Gruppe und ging auf ihn zu.
"Haben Sie ihn gefunden?", fragte er ihn. Peter nickte und schilderte ihm so ausf⬩ch wie m笩ch, was in der letzten Stunde geschehen war. Der Polizist horchte aufmerksam zu, w䨲end er sich die wichtigsten Ereignisse auf seinem Notizblock notierte. Zu guter Letzt bat er ihn, noch heute aufs Polizeirevier zu kommen, um das Protokoll seiner Aussage zu unterschreiben. Nachdem sein schwer verletzter Nachbar erstversorgt und mit einer Bahre wegtransportiert wurde, machte sich die Spurensicherung an die Arbeit. Peter warf verstohlen einen Blick in die Wohnung und beobachtete das rege Treiben am Tatort. Noch nie zuvor konnte er die Arbeit der Polizei hautnah und live erleben. Doch sie gen ihm diese Erfahrung nicht sonderlich lange. Wenige Augenblicke sp䴥r knallte einer der Beamten mit grimmiger Miene die Haust堶or ihm zu und machte ihm somit klar, dass er hier nichts mehr zu suchen hatte.

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Ein Hedge-Fonds-Manager unter Verdacht
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Prolog

Ein gut gekleideter Mann verlieߠbestens gelaunt die Bar, die sich inmitten der belebten Einkaufsstrasse von Kowloon befand. Das Gesch䦴, welches ihn reich machen w䥬 war endg䩧 unter Dach und Fach. Nichts und niemand konnten ihm jetzt noch in die Quere kommen. Vor sich hin l䣨elnd eilte er durch die zu dieser Zeit immer noch 岦촥n Gassen. Er nickte sogar den drei Hongkongchinesen freundlich zu, die seinen Weg kreuzten und ihn anrempelten. Pl京ich versp䥠er einen unangenehmen Schmerz in seiner Lendengegend. Als er seinen rechten Arm an die Stelle bewegte, von der er glaubte, dass der Schmerz ausging, wurde er von hinten gepackt und unsanft in eine Seitengasse geschoben. Er stolperte und fiel zu Boden. Als er aufblickte, standen dieselben drei Burschen vor ihm, mit denen er gerade noch zusammengestoߥn war. Ohne lange zu 岬egen, kramte er seine Geldb⳥ aus der Innentasche seines Jacketts und hielt sie einem von ihnen entgegen.
᳠ist alles, was ich habe. Nehmt es und verschwindetೡgte er mit ermutigendem Selbstvertrauen in der Stimme. Von derartigen ܢerf䬬en hatte er schon oft geh⴮ In so einem Fall war es das Beste, keine Gegenwehr zu zeigen und alles, was man bei sich hatte, herauszur륮. Dann w䥠sich das Problem von alleine l㥮.
鲠wollen dein dreckiges Geld nicht,趨nte einer von ihnen. Noch bevor er dar岠nachdenken konnte, was sie sonst von ihm wollen konnten, traten sie mit ihren Stahlkappenschuhe brutal auf ihn ein. Nach einer geschlagenen Ewigkeit war alles still um ihn. Vorsichtig versuchte er seine Augen zu 榮en, aber diese waren derart verquollen, dass er kaum etwas sehen konnte. Er roch und schmeckte das Blut, welches ihm in Str� 岠sein Gesicht zu flieߥn schien.
饠sind weg,䡣hte er sich erleichtert. Doch im selben Moment hⴥ er das Klicken eines Klappmessers, ein Windhauch wehte knapp an seinem Kopf vorbei und ein uns䧬icher Schmerz durchflutete ihn. Er schrie gequ䬴 auf und griff sich an seine Schl䦥. Sein Ohr ? Ein schwarzer, schwerer Arbeiterstiefel, der sich vor sein Gesicht stellte, war das letzte, was er bewusst wahrnahm.

Kapitel 1

Marc musste sich eingestehen, dass er nerv㠷ar, als er mit f歩n駥r Versp䴵ng das vereinbarte Restaurant betrat. Er ging davon aus, Daniel bereits anzutreffen, denn er hasste es, auf jemanden warten zu m㥮. Aber nat쩣h war sein zuk洩ger Partner noch nicht eingetroffen. Doch Marc wusste bereits, trotzdem sie sich erst kꬩch kennengelernt hatten, 岠sein notorisches Zusp䴫ommen bescheid. Ein junger Kellner kam direkt auf ihn zu, fragte nach seinem Namen und fⴥ ihn zu ihrem reservierten Tisch. Marc setzte sich und bestellte einen Scotch mit Soda, um die Nerven zu beruhigen. Nach einer halben Stunde trudelte Daniel mit der fadenscheinigen Entschuldigung, dass er im Stau aufgehalten worden sei, endlich ein. Auch er setzte sich und bestellte sein geliebtes russisches Nationalgetr䮫. Die Unterhaltung begann schleppend, denn die Ereignisse in Antigua gehⴥn doch noch nicht ganz der Vergangenheit an. Mit allgemeinem Small Talk versuchten sie, das zwischenzeitliche Schweigen zu 岢r륮, bis Daniel dann endlich den Anfang machte und fast unbeteiligt erw䨮te:
㨠bin ⩧ens geschieden!꼢r>衫, kommentierte Marc, da ihm auf die Schnelle nichts Besseres einfiel. Nach kurzem Schweigen erkundigte er sich dann: Ჿs wegen mir?꼢r>ᠳicher! Nach deinem Fehltritt hatte ich doch endlich die Chance, aus dieser Fessel zu kommen. Auߥrdem hat sie reum駠zugegeben, dass sie von dir nicht verfⴠwurde, die kleine Schlampe࡮twortete er locker.
⯴zdem m㨴e ich mich bei dir nochmals entschuldigen. Ich habe mich gehen lassen und das, obwohl sie nicht einmal wirklich mein Typ war und dazu noch deine Frau৥stand Marc.
㨠muss es wohl n䩧 gehabt haben!ೣhmunzelte er und fuhr leise fort: 崠mir wirklich leid. Schwamm dr岿꼢r>㨷amm dr岮 Ich bin dann einen Monat sp䴥r, nachdem die Villa verkauft und alle anderen Unannehmlichkeiten geregelt waren, zur렮ach Europa und derzeit gesch䦴lich in London unterwegs. Ich h䴴e es in Amerika nicht mehr l䮧er ausgehalten. Aber dass ich dir gerade hier 岠den Weg laufe, hat schon fast was Schicksalhaftesॲwiderte er bedeutungsvoll. Marc nickte zustimmend. Damit war fࢥide das Vergangene endg䩧 abgeschlossen. Sie plauderten die ganze Nacht und tauschten ihre Erlebnisse und Erfahrungen der letzten zwei Jahre aus. Der Alkohol floss in Str�, aber ihr Wiedersehen musste einfach geb⥮d gefeiert werden. Noch in der Nacht waren sie sich einig, dass Daniel bei Marc einsteigen w䥮 Dieses Mal durfte nichts mehr im Wege stehen, keine Frau, kein Vertrag, kein Partner.

Da sich Stefan, Marcs langj䨲iger Gesch䦴spartner und Freund, zur selben Zeit auch in London befand, weil sie gemeinsam einige wichtige Dokumente durchgehen und unterzeichnen mussten, ergriff Marc die Gelegenheit und stellte ihm Daniel am n䣨sten Morgen vor. Noch etwas angeschlagen von der vergangenen Nacht wirkte Daniel auf Stefan nicht besonders vertrauensw䩧. Als ihm dann auch noch mitgeteilt wurde, dass Marc ihn auch gleich am Gewinn beteiligen wollte, f촥 sich Stefan wie vor den Kopf gestoߥn. Was war nur in Marc gefahren, hatte er denn aus Antigua gar nichts gelernt? Nat쩣h war das damals sein Fehler gewesen, aber er war in keinster Weise damit einverstanden, diesen Typen in ihr Unternehmen einsteigen zu lassen. Sie hatten ihre erste Investmentfirma gemeinsam in Wien aufgebaut und waren seit Kurzem sogar sehr erfolgreich damit. Er wollte sich von einem dahergelaufenen Kollegen von Marc nicht einfach alles kaputt machen lassen. Kurzerhand nahm er Marc zur Seite und murmelte grimmig:
ᳳ uns unter vier Augen reden, bitte.튄aniel entschuldigte sich nat쩣h sofort, denn es war ihm nicht entgangen, dass er keinen guten Eindruck auf Stefan gemacht hatte. Aber kein Wunder nach dieser durchzechten Nacht.
᳠ist los? Wir ?঩ng Marc an.
㨠will diesen Typen nicht in unserem Unternehmen঩el Stefan ihm ins Wort. 㨡u ihn dir an, er passt einfach nicht zu uns.꼢r>䯰p. Stopp. Stoppలotestierte Marc. 㨠habe Daniel 岰r宠lassen und er hat ausgezeichnete Referenzen. Er hat in den Staaten mehrere Firmen vor der sicheren Pleite bewahrt. Er ist ein genialer Verk䵦er. Wir brauchen ihn, um international expandieren zu kn. Und auߥrdem will ich ihn. Basta."
᳠ist ja wieder einmal typisch fऩch. Deine Art, Meinungsverschiedenheiten aus der Welt zu schaffen, bedeutet doch immer wieder, wir machen das, was du willst!಩ef Stefan erbost.
㨠verstehe dich nicht, warum mischst du dich 岨aupt in meinen Bereich ein? Bleib du bei dem, was du kannst, und ich bei dem, was ich kann. Und was den Vertrieb und die Vermarktung angeht, da hab ja wohl ich das Sagen. Ich mische mich ja auch nicht in deine mathematischen Formeln ein, aber vielleicht w䥮 unsere Fonds ja dann noch besser performenೣhimpfte er.
철mich ist das Thema erledigt. Daniel macht bei uns mit.꼢r>堷irst schon sehen, was du davon hast. Schau zu, dass er mir so wenig wie m笩ch 岠den Weg l䵦tୡchte er seinem Zorn noch einmal Luft. Aber wie 쩣h zog er bei dieser Auseinandersetzung den Kꥲen. Da somit f͡rc alles gekl䲴 war, begannen er und Daniel sofort mit ihren strategischen Pl䮥n. F͡rc war klar, dass Daniel sich ausschlie߬ich um die internationale Expansion k�n m㥮 So war auch sichergestellt, dass er mit Stefan kaum in Ber⵮g kam.

Kapitel 2

Aufgrund der sehr guten Erfahrungen und Kontakte Daniels in die Staaten h䴴e es durchaus Sinn gemacht, die Expansion dort zu starten. Trotzdem wollten sie zuerst den asiatischen Markt aufbauen. Daniel hatte sich in seiner knappen Freizeit intensiv mit diesem Kontinent befasst, da er persch fasziniert von der Lebensart und Denkweise der Asiaten war. Nat쩣h trug zu diesem Entschluss auch der unglaubliche Boom der asiatischen M䲫te bei. Dazu kam, dass Daniel die oberfl䣨liche Lebensart der Amerikaner satt hatte und auch sonst nicht darauf erpicht war, wieder in Amerika zu leben. Somit fⴥn all diese ܢerlegungen zu der gemeinsamen Entscheidung, die Gesch䦴e in Asien auszuweiten. Da Daniel einen der vorherrschenden Charakterz堶on Marc bereits mehrmals miterleben durfte ? seine Ungeduld - war ihm bewusst, dass er sich fथn Aufbau nicht zu lange Zeit lassen durfte. Also erbat er sich vollkommene Freiheiten, um das Projekt in einem angemessen kurzen Zeitraum lancieren zu kn. Er begr䥴e dies damit, dass dieser spezielle Markt auch nur mit speziellen Mitteln erobert werden k. Und dazu brauchte er das notwendige Kleingeld. Auߥrdem durfte er aufgrund der Zeitverschiebung nicht behindert werden und jedes Mal einen Tag verlieren, wenn es um Entscheidungen ging, die er durchaus alleine treffen konnte. Marc war mit allem einverstanden, denn was ihm Daniel 岠die M笩chkeiten im Land der Schlitzaugen erz䨬t hatte, mussten sie gigantisch sein. Der Wohlstand hatte sich in diesen L䮤ern in den letzten Jahren so massiv gesteigert, dass das Geld sprichw⴬ich auf der Straߥ lag. Und er war mithilfe von Daniel dazu bereit, dieses in Massen dort aufzusammeln. Um Stefan nicht unn䩧 aufzuregen, finanzierte er dieses Projekt aus seiner eigenen Tasche. Es war das erste Mal, dass Stefan und er gesch䦴lich getrennte Wege gingen. Sobald sich jedoch die Kosten hier trugen, w䥠er ihn auf alle F䬬e involvieren.

Fथn Start in Asien standen mehrere St䤴e zur Auswahl ? Hongkong, Singapur, Tokio oder Shanghai. Alle Metropolen hatten durchaus ihren Reiz, aber am einfachsten war aus beider Sicht eindeutig Hongkong. Dieser Stadtstaat stand sehr lange unter britischer Kolonialherrschaft, bevor er am 1. Juli 1997 an China zur맥geben wurde. Somit waren kaum sprachliche Barrieren zu bef㨴en. Die englische Sprache hatte sich fast schon zur Nationalsprache etabliert. Dazu kam noch, dass aufgrund dieser langen Vorherrschaft auch viele westliche Einfl㥠herrschten. Denn die bei der ܢergabe an China zirkulierenden Katastrophenszenarien hatten sich nicht bewahrheitet. Hongkong konnte seine Freiheiten weitestgehend beibehalten. Und zu guter Letzt waren alle renommierten internationalen Banken dort auf engstem Raum vertreten. Eine ausgezeichnete Voraussetzung, um rasch sehr gute Partner f೩ch zu gewinnen.

Daniel besuchte noch ein letztes Mal seinen aktuellen Arbeitgeber, bei dem er bereits per E-Mail gek䩧t hatte, um alle offenen Angelegenheiten zu regeln und die ܢergabe an seinen Nachfolger abzuschlieߥn. Anschlieߥnd flog er direkt nach Hongkong. Er musste sich unverz쩣h mit geeigneten Anw䬴en vor Ort zusammensetzen, um die Firmengr䵮g voranzutreiben und ein repr䳥ntatives Bnzumieten. Daniel buchte auf unbestimmte Zeit ein Zimmer in einem erstklassigen Hotel direkt am Meer. Marc richtete ihm auch gleich ein Firmenkonto mit Einzelverf宧srecht ein, damit er rasch und unb﫲atisch handeln konnte, so wie er es ihm vorgeschlagen hatte. Marc selbst blieb auf Weiteres in London, wo sich leider auch weiterhin kaum Gesch䦴 machen lie߮

Kapitel 3

Hongkong war eine aufregende Stadt. Auf engstem Raum lebten Millionen von Menschen unterschiedlichster Rassen miteinander. Ein ungew讬icher Mix aus Reichtum und Armut. Im Kern der Stadt ragten die modernen Glast�s䭴licher internationaler Banken und Investmentunternehmen in unermessliche H襮. Hier wimmelte es w䨲end des Tages nur so an Gesch䦴sleuten in ihren schwarzen Business-Outfits und noblen Kost宮 Es gab kaum eine andere Stadt, in der man eine so immense Gesch䦴igkeit und Hektik erleben konnte. Nur wenig auߥrhalb sah man im Kontrast dazu die halb verfallenen Wohnh䵳er der einheimischen Bev쫥rung, deren Fassaden immer mehr abbr㫥lten und langsam aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit zu verschimmeln drohten. In den heiߥn Monaten von Juni bis Oktober lag der Smog so unbarmherzig 岠der Stadt, dass man das Meer kaum noch erkennen konnte. Eine wahre Dunstglocke legte sich 岠die Innenstadt. Aber das stⴥ Daniel nicht, er liebte diese rastlose Gesch䦴igkeit und den Lebensstil der Menschen, die hier seit Langem lebten. Sogar an die teilweise sehr intensiven Ger襠hatte er sich gew讴, die davon rⴥn, dass die hiesigen Metzgereien es mit dem Ausstellen der geschlachteten H und Truth䨮e in den Schaufenstern nicht so genau nahmen. Aber vor allem das Nachtleben sagte ihm zu, denn diese Stadt schlief niemals. Nat쩣h waren viele Bars und Clubs sehr touristisch ausgelegt, denn an Touristen mangelte es hier zu keiner Jahreszeit. Trotzdem hielt er sich gerade dort gerne auf, um sich zwischendurch wieder mit westlichen Charakteren austauschen zu kn. Er musste sich jedoch auch eingestehen, dass ihn vor allem die asiatischen M䤣hen, die sich in diesen Pubs aufhielten, um sich einen westlichen Mann zu angeln, reizten. Im Gegensatz zu den etwas ੧ gebauten Antiguanerinnen waren hier die M䤣hen sehr zierlich gebaut. Vielleicht etwas zu zierlich, aber dafදn einer Liebensw䩧keit, von der die M䮮er in anderen L䮤ern nur tr䵭en konnten. Er lieߠkeine Gelegenheit aus, sich von der Hingabe der Asiatinnen immer wieder verw讥n zu lassen.

Die Firmengr䵮g war nahezu ein Kinderspiel. Nur die Suche nach geeigneten Bﲤumlichkeiten entpuppte sich schwerer als erwartet, da das Immobiliengesch䦴 in Hongkong extrem boomte. Auߥrdem suchte er von Beginn an nach einem repr䳥ntativen Gesch䦴sumfeld direkt im Zentrum, um bei wichtigen Partnern den gew㣨ten Eindruck zu hinterlassen. Kleine Br䣨en zu backen war er nicht gewohnt und wollte dies auch in Zukunft nicht. Hartn䣫ig verfolgte er sein Ziel, bis ihm ein f೥inen Zweck ausgezeichnetes Objekt inmitten des Finanzdistrikts von Hongkong angeboten wurde. Nicht billig, aber auch nicht unversch䭴. 500 qm im 22igsten Stockwerk eines bekannten Hongkonger B痢b䵤es war durchaus ein guter Start. Jetzt war es an der Zeit, auch die richtigen Mitarbeiter f೥in Vorhaben zu finden. Er brauchte junge, attraktive Menschen, die mit vollem Elan und Enthusiasmus f੨n arbeiteten. Den Israeli, den er vor Kurzem in einer der hippen Bars im Central kennengelernt hatte, konnte er schon fast davon 岺eugen, bei ihm einzusteigen. Er war Jude und somit, was das Gesp়r gute Gesch䦴e anging, sicherlich ein Volltreffer. Zudem war er sehr wortgewandt. Er konnte derart 岺eugend seine Meinung 䵟ern, dass man gar nicht anders konnte, als ihm zuzustimmen. Normalerweise war das doch seine Spezialit䴬 dachte er.

Einen Monat sp䴥r hatte er Elias an Bord und nicht nur ihn, sondern auch gleich seinen Halbbruder Adam und dessen Freund. Daniel war 岺eugt, mit den Dreien die Verkaufsabteilung perfekt besetzt zu haben. Elias war eindeutig das Alpha-Tier von den Dreien. Die anderen beiden w䥮 das tun, was er ihnen auftrug. So musste Daniel im Prinzip nur ihn im Auge behalten. Da er das Gef젨atte, dass Elias und er dasselbe Ziel vor Augen hatten, solle dies kein Problem darstellen. Und als Vollblut-Verk䵦er, wie Elias einer war, w䥠er durchaus in der Lage sein, den Hongkonger Investmentmarkt aufzumischen. Fġniel groߡrtige Voraussetzungen, um Marc best䴩gen zu kn, dass sie mit der Expansion nach Asien die richtige Entscheidung getroffen hatten. Aber es war noch zu fr젍arc 岠den aktuellen, positiven Stand vor Ort zu berichten, da ihn noch eine Sorge plagte. Sie hatten repr䳥ntative R䵭lichkeiten inmitten der Finanzhochburg Hongkong, f䨩ges und engagiertes Personal und verf䥮 zudem noch 岠die notwendige Lizenz, aber Elias schien dies noch nicht auszureichen.
堧ibst dich einfach viel zu schnell zufrieden, Daniel. Mit der grandiosen Performance, die unser Titan Fonds vorweist, ken wir noch weit mehr verdienen, als wir es auf dem geteerten Weg machen werden. Ich garantiere dir, dass sie uns den Fonds aus den H䮤en reiߥn werden. Glaub mir.ꄡ Daniel darauf nichts entgegnete, f䥠Elias bedeutungsvoll hinzu:
埥rdem m㴥n wir ja das investierte Geld nicht unbedingt hier in Hongkong verwalten, sondern wir 岷eisen es auf das Firmenkonto einer geeigneten Offshoregesellschaft.꼢r>᳠meinst du damit?෯llte Daniel wissen.
 nie davon gehⴿ Das machen doch die meisten hier. Wer will schon sein ganzes Verm祮 dem Staat in den Rachen stecken. Nein, die wirklich Reichen suchen sich doch genau diese Anlagem笩chkeiten. Das Geld unserer Anleger wandert von ihrem Hongkonger Konto direkt auf ein Bankdepot auf - zum Beispiel - den Bermudas, dem Firmenkonto unserer Offshorefirma. Von dort investieren wir dann den Betrag in unseren Titan Fonds, betreut von unserer Fondsverwaltungsgesellschaft auf Antigua. Unsere zuk洩gen Kunden verf宠doch alle schon 岠ein Offshorekonto, damit sie Steuern sparen kn. Was aus meiner Sicht durchaus vern洩g ist.ꓯ ganz richtig verstand Daniel diese Sache noch nicht. Er war schlie߬ich neu im Finanz-Business und mit den Details noch nicht sehr vertraut. Aber Elias lieߠnicht locker und erkl䲴e ihm die Vorgehensweise bei einem Offshoregesch䦴 so lange, bis er es kapiert hatte. Nach langem Hin und Her lieߠsich Daniel ? wenn auch widerwillig ? 岲eden, da die zus䴺liche Geldquelle durchaus verlockend klang. Auߥrdem hatte ihm Elias versichert, dass viele Finanzunternehmen nach diesem Gesch䦴smodell vorgehen w䥮. Und er hatte vor Marc so gro߳purig mit all dem vielen Geld hier in Hongkong geprahlt, dass er jetzt keinen R뺩eher machen konnte. Elias erwies sich wirklich als Teufelskerl. Er schien halb Hongkong zu kennen, denn die n䣨sten Wochen war ihr Kalender prall gef촠mit Terminen, die ihnen nicht einmal Zeit f३n kurzes gemeinsames Mittagessen lieߥn. Nachdem sie gen室 m笩che Partner gefunden hatten, die 岠Investoren verf䥮, die ihr Geld gewinnbringend bei ihnen im Ausland anlegen w䥮, planten sie die n䣨sten Schritte. Daniel war sich klar dar岬 dass er mit einem konkreten Vorschlag an Marc herantreten musste, damit dieser sein Einverst䮤nis gab und vor allem sein Geld zu diesem Vorhaben beisteuerte. Es war kein unerhebliches Risiko und durchaus m笩ch, dass Marc hier alles abbrach, wenn sie ihn nicht 岺eugen konnten. Aber Elias dr䮧te ihn, jetzt schnell zu handeln, bevor seine Kontakte bei der Konkurrenz anfragten. Da Marc sowieso noch nie das Bier in Hongkong besucht hatte, entschied Daniel sich, ihn kurzfristig einzuladen und das Ganze gemeinsam mit ihm und Elias vor Ort zu besprechen. Er hatte das Gef쬠dass es wesentlich einfacher sein w䥬 wenn er Marc persch gegen岳tand. Auߥrdem konnte er ihm gleich auch Elias vorstellen, von dem er sicherlich begeistert sein w䥮 Diesen einen Vorteil musste er f೩ch nutzen. Marc traf eine Woche sp䴥r in Hongkong ein. Er war begeistert von den Bﲤumlichkeiten und erst recht von Elias. Sie verstanden sich auf Anhieb sehr gut. Marc war von der Power und Motivation, die von Elias ausgingen sehr angetan. In einer ruhigen Minute in Daniels Blopfte Marc ihm freundschaftlich auf die Schultern und meinte:
幬 da hast du ja echt was vorw䲴sgebracht in dieser kurzen Zeit. Ich bin wirklich begeistert. Vor allem mit Elias scheinst du ein wahres Verkaufstalent gefunden zu haben. Wenn der nur die H䬦te von dem bringt, was er erz䨬t hat, dann machen wir hier wirklich das groߥ Geld. Wie bist du denn auf ihn gestoߥn?꼢r>駥ntlich ganz 䨮lich, wie ich auf dich gestoߥn binೣhmunzelte Daniel. ᴼrlich in einer Bar, allerdings in einer der gehobenen Klasse. Nein, mal im Ernst. Um leichter gesch䦴liche Kontakte kn楮 zu kn, habe ich mich hier bei einem Investmentclub registrieren lassen und an einer der Partys teilgenommen. Beim anschlieߥnden Small Talk haben wir uns dann zuf䬬ig kennengelernt. Er war mir auch gleich sympathisch, und nachdem er mir von sich und seinen Gesch䦴en mehr erz䨬t hat, habe ich ihm am selben Abend noch ein Angebot unterbreitet. Und er hat es dann auch nach mehreren gemeinsamen Verhandlungen tats䣨lich angenommen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ich auch seinen Halbbruder und dessen Freund einstelle. Aber du wirst sehen, auch diese zwei machen einen ganz passablen Eindruck. Ich bin mir sicher, dass wir da ganz schrofitieren.꼢r>שּׁen wir?s hoffen. Einen Dampfplauderer will ich n䭬ich nicht durchf䥲n. Was kostet er uns 岨aupt?෯llte Marc noch wissen.
⠷ird uns sicher nicht entt䵳chen. Du wirst sehen, er hat schon eine Idee parat, wie wir ohne Verz祲ung bereits mit den ersten Partnern durchstarten kn. Ich blicke zwar noch nicht hundertprozentig durch, aber ich bin ja auch nicht vom Fach wie duଥnkte er ein.
᳠war nicht die Antwort auf meine Frage෡ndte Marc mit ernstem Blick ein.
᳠er verdient? Wenig ist es nat쩣h nicht. Aber dafਡbe ich die beiden anderen g㴩g bekommen. Deren Gehalt liegt unter dem allgemeinen Durchschnitt. Somit gleicht es sich wieder aus.꼢r> Ich mag ihn. Scheint ein aufgeweckter Bursche zu sein. Aber behalte ihn trotzdem im Auge. Was wollt ihr sonst noch mit mir besprechen?ꊥtzt war es an der Zeit, ein intensives Gespr䣨 zu dritt zu vereinbaren. Daniel schlug ein gemeinsames Abendessen im Restaurant seines Hotels vor, wo sie 岠alles in gem쩣her Atmosph䲥 diskutieren konnten.

Um acht trafen sie sich zu einem Aperitif an der Bar. Anschlieߥnd wechselten sie ins feudale Restaurant des Hotels, in dem Daniel schon seit Monaten eine Suite bewohnte. Alle drei bestellten die Empfehlung des K襮chefs und zur Feier des Tages genehmigten sie sich einen pr䭩erten kalifornischen Rotwein, Jahrgang 1996. Ein Spitzenwein aus dem Napa Valley. Der Wein mundete k㴬ich zu den servierten Speisen und so f촥n sich alle in kurzer Zeit sichtlich wohl. Die Stimmung war heiter und gel㴮 Sie sprachen 岠Gott und die Welt, nur nicht 岠das Thema ihres heutigen Zusammentreffens. Daniel wurde langsam etwas nerv㮠Elias war nichts anzumerken, denn er unterhielt sich pr䣨tig mit Marc. Als Daniel sich dann wirklich nicht mehr l䮧er auf das allgemeine Geplaudere der beiden konzentrieren konnte, unterbrach er die beiden abrupt:
쩡s, bitte komm jetzt endlich auf den Punkt. Lass uns das Gesch䦴liche besprechen, bevor wir alle zu viel des guten Weins getrunken haben. Das ist ja der Grund unseres heutigen Zusammentreffens. Erz䨬e Marc von deiner Idee.꼢r>, o.k., du hast ja recht. Genug geplaudertॲwiderte Elias. Ohne weitere Ablenkung wiederholte er vor Marc nochmals seine Idee der Gr䵮g einer Offshoregesellschaft auf den Bermudas, um das Geld ihrer Investoren auߥr Landes zu verwalten. Er trug seine Idee mit einer solchen Begeisterung vor und erl䵴erte s䭴liche Vorteile bis ins Detail, dass ihm beide wie gebannt zuhorchten, sogar Daniel, fथn die Geschichte ja nicht mehr so neu war. Bis Marc einwandte:
᳠klingt ja alles sehr verlockend, aber irgendein Haken muss an der Sache sein. Das hⴠsich alles viel zu einfach an.꼢r>᳠sollte daran nicht stimmen? Wir sind nicht die Ersten, die eine Offshorefirma gr䥮 und sich dabei immense Vorteile verschaffen. Eine sogenannte Domizilgesellschaft in diesen L䮤ern kann binnen 24 Stunden gegr䥴 werden. Wir ben䩧en dann nur noch ein Bankkonto dort und kn bereits Gelder meiner interessierten Partner entgegennehmen. Dazu kommt, dass wir uns eine Menge Steuern sparen w䥮८tgegnete Elias.
die Kunden unserer Partner profitieren, indem auch sie Steuern sparen kn, wenn ich das richtig verstanden habe୥ldete sich Daniel zu Wort.
⥲ ist das nicht Beihilfe zur Steuerhinterziehung?লagte Marc nach.
饳o?࡮twortete Elias entr䥴. 岠Investor ist verpflichtet, seine Verm祮swerte bei der Finanzbeh⤥ anzugeben und nicht wir. Wenn er das unterl䳳t, liegt das nicht in unserer Verantwortung.튼br>�෡r der einzige Kommentar von Marc. So richtig gefiel ihm die Sache nicht. Es wollte ihm nicht in den Kopf, warum hier in Hongkong die Abwicklung des Investmentgesch䦴es anders verlaufen sollte als in Europa. Sie waren damit sehr erfolgreich und hatten auch keine Probleme mit den zust䮤igen Beh⤥n. Auߥrdem war es seiner Meinung nach der korrekte Weg.
幬 Marc. Wir ken auf dem schnellsten Weg mit dem Geldverdienen hier in Asien beginnen und allen Beteiligten w䲥 geholfen. Auߥrdem macht das jeder. Immer nur den sicheren Weg zu gehen, bringt nicht den wirklichen Erfolg. Lass es uns doch einfach ausprobieren. Du kommst doch immer wieder mit deinem ?Wir m㥮 die Extramiles gehen!? Und jetzt, wo wir sie gehen wollen, kneifst du಩ef Daniel erbost.
崠mir leid, ich versteh den Sinn nicht. Auch Hongkong ist ein sogenanntes Offshoreland und bietet einige Vorteile, warum vertreiben wir nicht, wie sonst auch 岡ll, Onshore unser Produkt?꼢r>婬 wir damit wesentlich mehr Geld verdienen kn. Das muss dir doch einleuchtenబatzte es aus Daniel heraus.衬 also da liegt der Hund begraben. Und nur wegen des Profits kommst du mir mit dieser Spezialkonstruktion. Anstatt mir gleich reinen Wein einzuschenken, redet ihr beide seit Stunden um den heiߥn Breiೣhimpfte Marc w室. Er konnte diese Art der Vertuschung nicht ausstehen.
Უ, du tust uns unrecht. Es war meine Idee und mein Vorschlag. Und vor allem habe ich mit allen meinen Partnern Vorgespr䣨e gef⴬ und wenn wir nicht schnell handeln, werden sie ihr Kundenverm祮 bei einem Konkurrenten anlegen, das sollte dir bewusst sein. Wenn du hier und jetzt in Hongkong erfolgreich werden willst, dann musst du es nach meinem Weg machenࢥharrte Elias.
宮 nicht, hat mich Daniel falsch informiert, und ich werde mich neu orientieren়gte er zornig hinzu. Er stand auf und verlieߠw室 das Restaurant. Verdutzt schauten Marc und Daniel ihm nach.

᳠war das denn? Ist der immer so?লagte Marc nach.
㨠erlebe das heute auch zum ersten Mal. Ich weiߠnat쩣h, dass er sehr temperamentvoll ist, aber so ?"
᳠gef䬬t mir nicht. Der droht uns ja.꼢r>崺t 岴reibe nicht. Er hat uns ganz einfach seinen Standpunkt mitgeteilt. Er will uns ja eigentlich nur helfen, auf dem schnellsten Weg hier Fuߠzu fassen.ꍡrc wollte nicht weiter dar岠diskutieren. Er hasste es, wenn man ihn vor vollendete Tatsachen stellte. Daniel h䴴e ihn vorab 岠diese angebliche Gesch䦴sidee informieren m㥮. Diese falscheVorgehensweise machte er ihm auch unmissverst䮤lich zum Vorwurf. Zerknirscht entschuldigte Daniel sich. Doch gleich darauf fing er wieder an, die Idee von Elias anzupreisen.
崺t gib doch auch zu, dass die Sache genial ist. Das w䥠uns ganz andere Dimensionen er榮en, die wir noch gar nicht in Erw䧵ng gezogen haben঵hr er fort.
mit Elias haben wir genau den richtigen Mann dafer zieht die Sache durch. Auߥrdem hat er schon viele seiner Kontakte damit heiߠgemacht. Also, was soll denn f൮s noch schiefgehen? Nur wer auch ein Risiko eingeht, kann gewinnen. Das kommt ⩧ens nicht von mir. Ich verstehe dein Z祲n in dieser Sache nicht.ꍡrc schaute ihn durchdringend an. Er musste sich eingestehen, dass es ihn in gewisser Hinsicht reizte und er durchaus nicht abgeneigt war, es zu versuchen. Er durfte dabei aber Stefan nicht vergessen. Obwohl er ihm die Asien-Expansion noch nicht offiziell mitgeteilt hatte, m㴥 er ihn jetzt als sein Teilhaber und enger Freund eigentlich ins Vertrauen ziehen. Hier ging es um eine sehr wichtige Entscheidung, die nur gemeinsam getroffen werden konnte. Seit er Daniel kennengelernt und ihn ins Unternehmen geholt hatte, verlor sich diese Gemeinsamkeit mehr und mehr, sowohl was das Gesch䦴liche als auch das Private betraf. Wahrscheinlich lag es daran, dass Stefan Daniel nicht 岠den Weg traute. Und Marc wollte sich seine negativen Bemerkungen jedes Mal, wenn er nur seinen Namen erw䨮te, einfach nicht mehr anh⥮. Wenn er Stefan jetzt diesen Vorschlag unterbreiten w䥬 das wusste Marc genau, w䲥 das Asien Gesch䦴 gestorben. Er hatte die Expansion nach Asien mit Daniel begonnen und w䥠diese jetzt auch mit ihm weiterf⥮. Daran sollte Stefan nichts 䮤ern kn. Auch wenn dies im Moment bedeutete, nicht den ganz korrekten Weg zu gehen.
쳯 gut! Meinen Segen habt ihr. Aber ich will 岠alles jederzeit informiert sein. Sowohl 岠das Positive als auch 岠das Negative, verstanden?෡rnte er ihn. Daniel war erleichtert, lieߠsich dies jedoch nicht zu offenkundig anmerken. Jetzt konnte der Spaߠerst so richtig beginnen.

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Im Sog der Organ-Mafia
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Kapitel 1
Die Diagnose

Die Diagnose war schockierend. Gerade noch spielte Thomas quietschfidel mit seinen Freunden im Garten. Wenige Augenblicke sp䴥r lag er bewusstlos im Gras. Als Ines ihren Sohn blass und regungslos auf dem Boden liegen sah, lief ihr ein eiskalter Schauer 岠den R륮. Ihre Angst um ihn war unbeschreiblich. Sie kniete sich zu ihm nieder und versuchte ihn durch sanftes R䥬n an seinen Schultern ins Bewusstsein zur뺵holen. Als sie merkte, dass ihre Anstrengungen ohne Erfolg blieben, rannte sie verzweifelt ins Haus, sprang zu ihrem Mobiltelefon und w䨬te eilig die Notrufnummer. Nach wenigen Minuten hⴥ sie die Sirene des Rettungswagens, und kurze Zeit sp䴥r waren sie auf dem Weg ins n䣨stgelegene Spital. Noch im Wagen informierte sie ihren Ehemann Martin 岠die unerwarteten Geschehnisse, die ihr Leben fortan ver䮤ern w䥮. Martin lieߠsofort alles liegen und stehen, eilte ohne ein Wort aus seinem Bnd machte sich direkt auf den Weg ins Krankenhaus, welches Ines ihm genannt hatte. Sein Puls raste. Die Angst um seinen Sohn brachte ihn nahezu um den Verstand.

Nach einer geschlagenen Stunde, die sie vor der Intensivstation verbringen mussten, saߥn Ines und Martin endlich dem diensthabenden Arzt in seinem Begen岮 Dr. Karl blickte zuversichtlich in die zwei ver䮧stigten Augenpaare.
"Leidet Ihr Sohn schon seit l䮧erem unter Atemnot?", stellte der Arzt seine erste Frage. Martin blickte ihn 岲ascht an. Es war ihm ins Gesicht geschrieben, dass er keine Ahnung hatte, was der Arzt von ihm wissen wollte. Von einer etwaigen Atemnot seines Sohnes wusste er nichts. Seine Frau Ines r䵳perte sich nerv㮍
"Mir ist in letzter Zeit 津rs aufgefallen, dass er so eigenartig r㨥lt, wenn er vom Spielen zur렩ns Haus kommt." Martin warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
"Ich dachte nicht, dass es sich um etwas Schlimmes handeln ke. Er ist ein sehr lebhafter Junge, m㥮 Sie wissen."
"Machen Sie sich keine Vorw楢, beruhigte der Arzt sie. "Sein Zustand ist momentan stabil. Aber ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Sohn voraussichtlich ein neues Herz braucht. Die Untersuchungen haben ergeben, dass der linke Herzfl嬠nur noch mit halber Kraft arbeitet. Wir kn noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um einen angeborenen Herzfehler oder lediglich um eine Herzmuskelentz䵮g handelt. ܢer kurz oder lang kann dieser Zustand allerdings zu einem Herzinfarkt f⥮. Aus diesem Grund und um kein Risiko einzugehen, haben wir ihn bereits auf die h㨳te Stufe in der europaweiten Spender-Datenbank gesetzt. Sobald ein geeignetes Herz zur Verf宧 steht, werden wir die notwendige Transplantation durchf⥮, falls die weiteren Untersuchungen einen derartigen Schritt nicht doch noch abwenden lassen."
"Wie lange kann so etwas dauern? Und vor allem, wie lange schl䧴 das Herz meines Sohnes noch?", fragte Martin ernst.
"Wie gesagt, das kn wir zurzeit noch nicht so genau sagen. Unsere bisherigen Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass wir immer rechtzeitig ein passendes Herz erhalten haben. Thomas steht in der europaweiten Datenbank an vorderster Stelle. Mehr kn wir im Moment nicht f੨n tun."

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  Cover: Scheinheilig Cover: Scheinheilig Cover: Verfⴥ Seelen Cover: Blinde Vergeltung Cover: Rettet unser Kind

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